Mozambique - Inhambane - Guinjata Bay

  • So, gerade aus dem Reisebüro zurück. Ein gutes Bündel Euronen leichter und voller Vorfreude auf was da Ende Februar kommen möge:


    Tauchen in Mozambique


    Nachdem Grossfische immer einen Bogen um mich gemacht haben betrat ich das Reisebüro einer Bekannten Taucherin und hatte eigentlich nur eins im Sinn: Endlich mal dahin, wo es so viele große Fische gibt, das auch ich mal die Chance habe mehr als nur Einen zu Gesicht zu bekommen.


    Insgeheim dachte ich dabei an die Malediven. Aber gute Beratung ist manchmal eben alles. Und so kamen wir über Kenia dann schliesslich nach Mozambique.


    Aber was wusste ich schon über das Land - fast nichts! Mozambique zu bereisen klingt nach Abenteuer. Weiße Sandstrände, Palmenwälder und ein ganzjährig angenehmes Klima scheinen das Land zu einer Traumdestination zu machen. Begrenzt wird das Land von Südafrika, Simbabwe, Malawi und Tansania, die 2700 km lange Küste am Indischen Ozean mit Korallenriffen und tropischen Inseln beherbergt ein Paradies für Taucher.


    Die lange Küste der Provinz Inhambane ist, was den Tourismus angeht, die wohl entwickeltste Gegend in Mozambique, trotzdem sind die Beach Resorts nur während der Südafrikanischen Ferien ausgebucht, ansonsten hat man nach Aussagen der Einheimischen die weiten Strände nahezu für sich alleine. Für Taucher machen Mantas und Walhaie jeden Tauchgang zu einem Erlebnis. Ich habe sogar einen Veranstalter gefunden, der eine 500 EUR Zurückgarantie geben wollte, wenn man während seines Aufenthaltes keinen Walhai sieht. Das nenne ich mal Überzeugung und Walhai-Sicherheit.


    Nur wenige Minuten mit dem Boot liegt vor der Inhambanischen Küste das weltberühmte Manta Reef entfernt. Hier hat man (fast) die Garantie auf Walhaie und Manta Rochen, die das ganze Jahr über die dortigen Putzerstationen besuchen. Doch auch andere Großfische wie Leopardenhaie, Zebrahaie und diverse Riffhaie sind hier angeblich keine Seltenheit. Und auf die Begleitung von Teufelsrochen und Schildkröten bin ich schon einmal gespannt.
    Doch auch für den Makrobereich gibt die Korallenwelt wie z.B. am Green Tree Reef beeindruckendes her, Papierfische, Nacktschnecken und fingernagelgroße Anglerfische lassen das Taucherherz höher schlagen. Von Juni bis September lassen sich hier sogar viele Buckelwale sehen.


    Na neidisch geworden? Ich bin Ende Februar bis Anfang März 2007 dort. Ein eigener Bericht ist dann schon einmal sicher.


    Greetz MONSTA

  • Hallo,


    also nur mal so,ohne klugscheißern zu wollen, aber leopadren und zebrahaie sind das gleiche ... aus dem englischen kommt der begriff zebrashark, der einen leo beschreibt ;)


    Die Beschreibung stimmt ansonsten, ein Freund von mir hat 2 Monate da gelebt unm eine Tauchbasis in einem Sporthotel zu installieren, eine weitere Zusammenarbeit folgte leider nicht. Seine berichte ähneln deinem Text .. es ist halt tauchtechnisch noch nahezu unerschlossen. Ich hoffe, dass du deinen Text wirklich erlebst und freue mich auf einen Lagebericht ;-)


    Walhaigarantie beim Tauchen oder ist das eine Garantie, dass man ihn überhaupt mal sieht?


    Liebe Grüße!

  • Lotuz: Also der lagebericht von Bekannten ist genauso. Passagen sind diesem auch angelehnt :D Insofern bin ich mir sehr sicher, dass es passieren wird.


    In Sachen Leo/Zebra muss ich mich natürlich geschlagen geben. Ich hatte mich nur gefreut, dass es eine Sorte mehr gibt, aber bei genauem hinlesen stimmt es natürlich. Schei** Kataloge :D


    Die Walhaigarantie - auch wenn ich bei dem Veranstalter nicht eingecheckt habe - bezog sich auf das "im Wasser sein mit", also nicht ausdrücklich tauchen. Da sind die aber ohnehin nicht so scharf drauf, dass das beim tauchen passiert, um die Tiere zu schützen!


    greetz Monsti

  • Na alles klar, ich drück dir mal fest die Daumen :)


    Mach dir nichts draus ... heute hatte ein Gast definitiv einen "Tigerhai" gesehen ... es handelte sich dabei um einen (immerhin) Leopardenhai, der arme Kerl wird ständig mit anderen Namen beglückt :D


    Liebe Grüße, Marcus

  • Na ja, ich habe einem Guide in SSH damals auch nicht geglaubt, als er erzählte es gäbe zur Zeit Tigerhaie an dem Tauchplatz. Haie in Ägypten... und dann noch Tigerhaie....Klaaaaaaar!


    Er war gute 5m lang und wir haben uns fast in die Hose gemacht!


    ich habe dann noch einen Anschiss kassiert, weil ich das Ding nicht fotogrfiert habe...


    MONSTI

  • Tauchen in Mosam„big“


    Tauchen in Afrika ist immer ein Erlebnis – ob es nun die allseits bekannten Gründe am Roten Meer in Ägypten sind, die mit klarem Wasser, warmen Temperaturen und guter, günstiger Erreichbarkeit locken, oder das ganz südliche Afrika in der Kapregion, die mit der Begegnung mit einem weißen Hai gekrönt werden kann. Egal, eins haben diese Reiseziele alle gemeinsam: Sie stehen für einen sehr entspannten und farben- wie artenreichen Tauchgenuß.


    Sie die beiden erstgenannten Ziele doch die wohl populärsten Ziele auf dem afrikanischen Kontinent, so gibt es aber noch viel mehr unentdeckte Flecken auf der taucherischen Landkarte des schwarzen Kontinents. Ein solches Beispiel ist das an der Südostküste gelegene „Mosambik“, das lange Jahre ein Schattendasein in touristischer Hinsicht geführt hat. Hauptgrund hierfür war der Bürgerkrieg, der das Land von 1975 bis 1992 nahezu komplett wirtschaftlich und touristisch zerstört hat. Erst mit den ersten demokratischen Walen im Jahr 1994 hat Mosambik wieder begonnen für Touristen - zunächst aus Südafrika – interessant zu werden.


    Viel hat sich allerdings seitdem nicht getan. Eine wirkliche touristische Infrastruktur beginnt sich erst seit 2-3 Jahren aufzubauen. Reisestrecken innerhalb des Landes konnte man bislang nur mit dem Allrad Auto zurücklegen, nun beginnen sich kleine Airlines zu zeigen, die Touristen von der Hauptstadt Maputo aus auf die Küstenorte verteilen. Dennoch, ein Urlaub in Mosambik ist nach wie vor eine Reise in ein noch sehr ursprüngliches Afrika. Verlässt man die Hauptstadt Maputo, so kommen schon sehr bald am Straßenrand einzelne Siedlungen von Einheimischen Bewohnern, für die es völlig normal ist ohne Elektrizität und ohne fließendes Wasser in Lehmhütten oder Strohhäusern zu wohnen und jeden Tag für 20 Liter Wasser einen 10km Fußmarsch in Kauf zu nehmen – einfache Strecke versteht sich. Auch wenn diese Bedingungen dem europäischen Auge zunächst fremd und arm erscheinen mögen, eins ist den Mosambikanern immer gemein: Das Lächeln im Gesicht, wenn man ihnen begegnet.


    Unser Urlaub führte uns in die Provinz Inhambane im südlichen Teil Mosambiks. Die Hauptstadt Inhambane verfügt über einen kleinen Flughafen, der an wenigen Tagen in der Woche von Maputo aus in einem 50 Minuten dauernden Flug angeflogen wird. Direkt östlich liegt nur wenige Kilometer entfernt der neben Vilanculos bekannteste Touristenort Tofo, den man hier und da in, wenn auch noch in wenigen, Reisekatalogen aufstöbern kann. Uns selbst zog es aber noch ein paar Kilometer weiter südlich an der Küste in die „Guinjata Bay“, wo sich das gleichnamige „Guinjata Bay Resort“ befindet. Wer bei dem Begriff Resort nun aber an große Hotelanlagen und Betonburgen denkt liegt ziemlich daneben. Keine 24h lärmenden Bars, keine Nachtclubs, die um die Besucher buhlen, keine Selbstbedienungsrestaurants. Mehrere einfache Strohhäuser und so genannte „Chalets“ erwarten den Besucher dicht eingebettet in tropische Palmenwälder und Büsche, so dass einem die Weitläufigkeit auch nicht auf den dritten Blick auffällt. Infrastrukturell fehlt es an nichts, wenn man die Grundversorgung als Maßstab ansetzt – Luxus sucht man vergebens. Jedes der Häuser ist mit eigenem Badezimmer, eigener Küche sowie einem Wohn- und Schlafzimmer ausgestattet. Eine Terrasse mit gemauertem Barbeque Grill lässt vermuten, dass man sich hier den selbst gefangenen Fisch gerne selbst zubereitet. Wem angeln zu mühsam ist bzw. man diesen Sport nicht zu seinen Hobbies zählt, der kann im Restaurant den von Einheimischen gefangenen und von den Köchen des Hauses zubereiteten Fisch, die Krabben und Garnelen oder Calamaris, etc. genießen. Die Vorbestellung einer bestimmten Fischsorte ist Glückssache, die angebotene Alternative meist viel leckerer. Für Fleischliebhaber gibt es vom Rumpsteak über Spareribs bis hin zu Hühnchen die ganze Palette der Zubereitungsvarianten.


    Zurück zum Fisch. Dieser bestimmt in zweierlei Hinsicht die wesentlichen Freizeitaktivitäten des „Guinjata Bay Resorts“. Zum einen ist die Gegend ein Eldorado für Fischer und Angler. Vom einfachen Ausflug kurz vor die Küste bis hin zum Hochseeangeln der exotischsten Fischarten – alles ist möglich und wird von der vorwiegend aus Südafrika stammenden Besucherschar gerne angenommen.


    Diejenigen, die sich die Fische lieber lebendig betrachten, finden sich um 18 Uhr in der Bar ein. Dann nämlich ist „Divers Briefing“ für den kommenden Tag. Zwei 8m lange und mit insgesamt 170PS starken Motoren ausgestattete „Rubber Ducks“ stehen bereit, um die Taucher an die Tauchplätze vor der Küste zu bringen. Moderne und gut gewartete komplette Ausrüstungen stehen zum Verleih bereit. Gäste, die den Weg mit dem Flugzeug ins Resort gefunden haben, brauchen ihr Gepäck nicht nur nicht mit Ausrüstung zu belasten, sie erhalten auch noch einen 50% Rabatt auf die Verleihpreise des Wassersportcenters. Vielleicht etwas unbekannt für Europäer – für Südafrika durchaus normal: die Flasche ist nicht im Preis der Ausfahrt inklusive sondern gehört mit zum Leihequipment und muss „gemietet“ werden. Der Preis ist allerdings eher symbolisch. Die in großer Zahl verfügbaren Leih-Anzüge sind mit 3 bzw. 5mm der vorherrschenden Wassertemperatur von angenehmen tropischen 25 bis 29°C angepasst.


    Die Tauchplätze in der Guinjata Bay sind allesamt Tauchgänge mit Freiwasserab- und aufstieg. Ein wenig Übung im Tarieren sollte man schon haben, um bei der manchmal vorhandenen Dünung den Sicherheitsstop einigermaßen auf der gleichen Tiefe absitzen zu können. Die Guides tauchen wie in Südafrika üblich mit einer Oberflächenboje, die vom Tauchboot aus verfolgt wird. Geht einem also früher als der Gruppe die Luft aus, kann man an dieser Boje aufsteigen und wird vom Skipper an Bord genommen. Eine grundsätzliche Beschränkung der Tauchzeit gibt es im Guinjata Bay Resort nicht, es wird allerdings peinlich genau darauf geachtet, dass bei einer Restnullzeit von 3 Minuten der Tauchgang beendet wird bzw. beim erreichen des 50bar Restdrucks. Das mag konservativ erscheinen und ist es auch. Bei einer Entfernung von 3 Flugstunden zur nächsten Druckkammer in Südafrika allerdings vergehen so im Falle eines Unfalles mindestens 6-7 Stunden bis zur ersten Behandlung. Passiert der Unfall am Abend und die Rettung kann wegen Dunkelheit nicht fliegen, kommt noch die Nacht hinzu. Keine Umstände, die einen ermuntern nur das geringste Risiko einzugehen. Überhaupt wird Sicherheit aus den genannten Gründen sehr groß geschrieben. Das Briefing vor dem Tauchgang bzw. das tägliche Bootsbriefing des Skippers erscheint spätestens am dritten Tag ermüdend. Denkt man aber an die Probleme im Falle eines Falles eine wirklich professionelle medizinische Hilfe zu erlangen, sollte man spätestens hier im Sinne der eigenen Sicherheit entsprechende Vorsicht walten lassen.


    Doch zurück zur Schönheit unter Wasser von der Mosambik nun wirklich viel zu bieten hat. Will man die Tauchplätze beschreiben, so verfällt man schnell in Superlativen. Sicher hat der eine oder andere Taucher schon Mantas gesehen – am Manta Reef sieht man allerdings Exemplare mit einer Spanweite von über 7m. Das Manta Reef übrigens gehört zu den 10 Top Tauchspots der Welt – zwar fehlt die Angabe, wer diese Einteilung jemals vorgenommen hat – ein Tauchgang am Riff lässt allerdings jedwelchen Zweifel verschwinden, dass dem nicht so sein könnte. Auch ohne einen Manta gesehen zu haben, ist man hier schon zahlreichen Riffhaien begegnet, hat einer Schildkröte tief in die Augen geblickt und sich über mehrere Anglerfische gefreut, die fotogen im Riff sitzen. Dabei verleitet die Größe der Tiere einen schon zu dem Wortspiel „Mosam-BIG“. Haben doch zum Beispiel die erwähnten Anglerfische zum Teil die Größe eines Basketballs. Kartoffelbarsche mit zwei- bis zweieinhalb Metern sind die Regel und weniger die Ausnahme und auch die Papageienfische erinnern nur vom Aussehen her an ihre Artgenossen aus dem Roten Meer – größentechnisch spielen sie in einer anderen Liga.


    In Bezug auf die Größe ist sicherlich aber die nahezu 100%ige Chance auf Walhaie einer der Gründe, warum man nach Mosambik kommt. So war es auch bei uns der Fall. Leider hatten wir insofern Pech, als dass ein Zyklon zwei Tage vor unserem Besuch über die ostafrikanische Küste gezogen ist und nicht nur Zerstörung und Leid über die Bevölkerung gebracht hat, er hat auch dazu geführt, dass die Meeresströmungen sich für ein paar Tage geändert haben und die Walhaie für ca. 14 Tage nicht nahe an die Küstenlinie gekommen sind. Ein paar Tage nach unserer Abreise waren sie dann wieder zahlreich vorhanden, wie uns Mitreisende berichteten, die länger geblieben sind – zu spät für uns – aber sicher ein guter Grund um ein zweites Mal diesen wunderschönen Flecken zu besuchen.


    Die zehn weiteren ausgewiesenen Plätze tragen Namen wie „Hard Rock“, „Pinnacles“ oder „Devils Peak“ und beschreiben nur ungenau die dortige Unterwasserwelt. Hat man sich am Manta Reef den „Großfisch-Kick“ geholt, so kann man an den restlichen Tauchplätzen getrost die Kamera in den Makromodus schalten. Unmengen von Nacktschnecken, Garnelen und sonstigen Kleinstlebewesen hat sich in den Riffen eingenistet und wartet darauf entdeckt zu werden. Aber auch die zum Beispiel aus dem Rotmeer bekannten Bewohner wie Muränen in allen verschiedenen Gattungen und Farben findet man hier wieder – aber auch hier ist alles etwas „Mosam-BIG“, so dass es auch dem ungeübteren Auge kaum gelingt die Attraktionen zu übersehen. Mit ein wenig Geduld und Geschick fangen Putzergarnelen sogar an einem Taucher die Mundhöhle zu säubern, nur Handpflege gibt es für die schnellen Besucher der kleinen Riffbewohner.


    Geleitet werden die Tauchgänge von professionellen Guides, die ihre Briefings noch an Land mit Hilfe von eigens angefertigten 3-D Modellen durchführen. Die Gruppengröße je Guide variiert allerdings stark in Abhängigkeit der tauchenden Gäste, steigt aber nie über ein angenehmes Maß hinaus. Die Betreuung unter Wasser wird dem jeweiligen Ausbildungsstand angepasst. Anfängern folgt doch eher ein beobachtendes Auge und der Abstand zum Guide wird nie zu groß. Erfahrene Taucher werden im Buddy Team so lange sie der Gruppe folgen auch in größerer Entfernung toleriert. Freiheiten werden so lange gewährt so lange sie nicht ausgenutzt werden – eine wirklich angenehme Variante des Gruppentauchens.

    Ein paar Bilder werde ich in den nächsten Tagen anhängen, vermutlich werden das aber "Screenshots" aus dem Video sein, das ich dort gedreht habe. Ich hoffe die kommen dann noch so gut rüber.


    Lieben Gruss
    MONSTI