Tauchen und Erlebnispädagogik

  • Hallo!
    Es würde mich interessieren, ob jemand hier in der DG Erfahrung im Behindertentauchen und/oder erelbnispädagogischem Tauchen hat?
    Vielleicht habt ihr auch einfach eine Meinung zu dem Thema?
    Ich hatte halt in der letzten Zeit einige Diskussionen, bei denen Taucher meinten, Behinderte oder Menschen mit sonderpädagogischen Förderbedarf (sieht man ja auch nicht jedem an :D) sollten nicht tauchen gehen.


    Ich persönlich möchte meine Ausbildung in diese Richtung lenken. Es finden sich auch gerade einige Menschen zusammen, die mit akademischem Backround versuchen die therapeutische und pädagogische Wirkung des Tauchens zu belegen.


    Würde mich freuen, eure Meinungen darüber zu erfahren!


    =)

  • Hi Flu,


    der VDST bietet Behindertentauchen an. Für VDST-Tauchlehrer gibt es eine Fortbildung als Tauchlehrer für Behinderte. Ich bin da leider nicht bewandert, aber soweit ich weiß, erfolgt die Tauchausbildung, sofern medizinisch vertretbar, sehr individuell entsprechend der einzelnen Behinderungen.


    Wenn Du möchtest, schick' mir eine PN, ich kann Dir dann Kontakte geben.

  • Zitat

    Es würde mich interessieren, ob jemand hier in der DG Erfahrung im Behindertentauchen und/oder erelbnispädagogischem Tauchen hat?


    Es gibt einige Verbände, die ausdrücklich auf das Tauchen mit behinderten Menschen abzielen. Eine davon ist z.B. www.hsa-europe.org. Ich habe dort vor einigen Jahren den Kurs zum HSA DiveBuddy gemacht, der mir sehr viel gebracht hat.


    Bei der Ausbildung wurde auf sensorische und mechanische (?) Behinderungen eingegangen. Ein Tauchgang im "Blindflug" erfordert aber sehr viel Vertrauen.


    Zitat

    [...] bei denen Taucher meinten, Behinderte oder Menschen mit sonderpädagogischen Förderbedarf (sieht man ja auch nicht jedem an :D) sollten nicht tauchen gehen.


    Ähhh? Was soll denn das?
    Meine Erfahrung: Es macht etwas mehr Arbeit, man muss sich gut vorbereiten, den Tauchpartner aussuchen und weder sich selbst noch den anderen über- oder unterschätzen, dann geht das Tauchen mit Behinderten sehr gut. Unser "Problemfall" war gehbehindert, tauchte aber sehr gerne und ist mittlerweile in den USA taucherisch aktiv...


    Viele Grüsse,
    Mareike

  • So mein erster Beitrag hier. Vorbei die Zeit des stummen mitlesens =).


    Ja ich habe Erfahrung...vor allem in Sachen erlebnispädagogisches Tauchen. Unser Tauchverein betreibt seit längerer Zeit solch ein Projekt ("Tauchen statt Raufen"), dass auch im Rahmen einer Dilpomarbeit von ein paar Studenten (ebenfalls Taucher) begleitet und beobachtet wurde. Die beiden Studenten haben auch eine recht informative Homepage (www.taucherleben.de), wo unter Anderem auch die komplette Diplomarbeit zu finden ist.


    Also meine Erfahrungen zu der Ganzen Sache sind durchweg positiv. Solche Aussagen, wie du sie in deiner Diskussion erlebt hast (also dass behinderte Menschen und Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nicht tauchen gehen sollten) sind absolut für den *****.

  • Danke für die Antworten!
    =)


    Makepeace
    Ja...Taucherleben.de ist eine tolle HP! Habe mich auch schon mit den Diplomanden in Verbindung gesetzt. Ich bin halt auf der Suche nach einem eigenen Diplomarbeitsthema in diesem Bereich, aber bisher habe ich nur eine grobe Ahnung, wo das hingehen soll oder kann. Würde da auch gern den Konstruktivismus miteinbeziehen. Vielleicht etwas, wie...ja...und da hört es dann auf. Eine Wirkungsanalyse wäre zu aufwendig - glaub ich. Ich müßte dann natürlich Erhebungen machen, die eine Menge Zeit kosten... ?(


    Vielleicht weißt du mehr oder wer anders?

  • Hm...ok wenn du sogar schon Kontakt mit denen aufgenommen hast, dann kann ich wohl nicht so wirklich weiter helfen. Bin leider nicht vom Fach und ich gebe zu, dass ich beim Überfliegen der Diplomarbeit der Studenten schon nur die Hälfte verstanden hab *g*. Ich habs halt eher mit den Maschinen als mit den Menschen :P. Von daher hab ich keinen blassen Schimmer was man da noch als Diplomarbeitsthema machen könnte.

  • Macht ja nix, aber danke schön! Dachte erst, du wärst auch "vom Fach"... :-D
    Die Diplomarbeit ist auch nicht ganz einfach zu lesen, wenn man mit den Begriffen nicht so vertraut ist. Glaub' mir...wenn ich mich vor ein Mechanikbuch oder so setzte...geht nix bei mir! :wirr:

  • hallo Flu,


    am besten schaust du auf der Boot bei den verschiedenen Verbänden und Organisationen am Stand. Es gibt inzwischen sehr viele verschiedene Organisationen die Behindertentauchen machen. Die Unterschiede sind aber sehr groß, da es eben ein reines Tauchen für Körperbehinderte aber auch Tauchen für Geistigbehinderte gibt.


    Auf der Reha-Messe in Düsseldorf sind auch immer ein paar Stände von Tauchverbänden vertreten. Die nächste Reha ist allerdings erst im Oktober nächtes Jahr wieder.


    Auf jedenfall ist aber das Tauchen mit Geistigbehinderten die größere Herausforderung aber auch ein sehr viel schöneres Erlebnis, da solche Menschen sich sehr viel intensiver freuen können.



    Gudrun

  • Hallo Gudrun!
    Werde auf jeden Fall zur Boot fahren. Habe ich mir schon fest vorgenommen!
    Hast du selber auch Erfahrung in dem Bereich? Klingt so... :)
    Ich finde eben auch, dass Menschen mit Behinderung und/oder Benachteiligung sehr vom Tauchen profitieren können.


    :shark:


    Flu

  • hallo Flu,


    wir sind eine tauchende, motorradfahrende Familie mit einem behinderten Sohn.
    Dadurch liegt es nahe, dass wir uns für Tauchen mit Behindereung interresieren. Mein Sohn selbst wird nicht tauchen können, aber es gibt sehr viele andere geistig Behinderte die es sehr gut können.


    Ich selbst tauche nicht gut genug als Buddy, aber mein Mann hat sich nach diesen Ausbildungsmöglichkeiten erkundigt. Als TL hat er die optimalen Vorarausetzungen aber leider ist es sehr Zeitintensiv und damit für uns nicht machbar.


    Durch einen Bekannten, der mit Behinderten tauchen geht, habe ich aber schon solche Tauchgänge nur begleitet.
    Für diese Jugendlichen war es immer ein ganz besonderes Erlebnis und sehr förderlich für ihre Entwicklung.


    Aber es reicht schon wenn man nur hinterher in ihre strahlenden Augen sieht und ihre Begeisterung mit erleben darf.
    So reagiert kein "normaler" Taucher.


    Evt. helfe ich meinem Mann auf der Boot am Stand, dann können wir uns evt ausführlicher über das Thema unterhalten.


    Gudrun =)