Im November 2005 war ich auf Cocos Island, Costa Rica tauchen.
Die Insel wird auch „Shark Island“ genannt und das nicht zu unrecht!
Cocos Island ist die größte unbewohnte Insel der Welt und liegt rund 500 km vor der Küste. Wir sind mir der Okeanos Aggressor gefahren.
Die Überfahrt dauerte bei uns über 45 Stunden der Wellengang war nicht ohne. Normalerweise dauert die Überfahrt „nur“ 35 Stunden.
Das Schiff war sehr geräumig und auch mit 20 Gästen kein bißchen eng. Die Kabinen hatten einen eigenen TV mit DVD/VHS Spieler, sowie ein eigenes WC/Bad. Auf dem Schiff gab es eine kleine „Videothek“ und Bücherei um sich die Überfahrt etwas zu verkürzen (für den Fall, daß man es oben nicht mehr aushält und lieber in der Kabine auf seinem Bett das Ende der Überfahrt herbeisehnt).
Nach 45 Stunden tauchte die Insel endlich am Horizont auf. Da wir aufgrund des Seeganges leider erst spät nachmittags ankamen, war keine Zeit mehr für einen ersten Tauchgang. Bevor es am nächsten Tag endlich losgehen konnte, wurde erstmal ordentlich gerödelt. Zur Sicherheit bekam jeder einen GPS Sender ans Jacket, für den Fall, daß man abgetrieben wird...bei 500 km Wasser durchaus sinnvoll.
Dann ging es endlich los und dann war es 6 Tage Tauchen non-stop, mit bis zu 5 TG (2 morgens, 2 nachmittags, 1 Nacht) täglich.
Getaucht wird von 2 Zodiaks, so daß es nicht mehr als 10 Taucher pro Boot waren, mit jeweils einem Guide, dem man folgend konnte, aber nicht musste. Das Hauptschiff blieb in der sicheren Bucht liegen.
Die Fahrten mit den Zodiaks dauern meistens so um die 10-20 Minuten. Angezogen wird sich auf dem Hauptschiff. Die Flaschen mit Jackets bleiben den ganzen Urlaub über auf dem Zodiak und werden auch direkt da gefüllt...sehr bequem.
Bei den Fahrten zu den Tauchplätzen kann man hervorragend die Insel bewundern. Es gibt unmengen von Wasserfällen, die sich die steilen, baumbewachsenen Klippen ins Meer stürzen - ein geniales Bild!
Auch unter Wasser war einiges los. Ziemlich schnell merkte man, warum die Insel „Shark Island“ heißt. Hammerhaie gab es bei fast jeden TG, oft auch in riesigen Schulen. Vorallem an Putzerstationen waren die Brocken aus nächste Nähe zu bestaunen.
Die anwesenden Weißspitzenriffhaie musste man teilweise verscheuchen um noch was anderes zu sehen, wie z.B. die riesigen Fischschwärme und sehr neugierige und zutraulichen Stachelroche, die Dir genau in die Augen gucken wer Du denn bist.
Mantas, Schildkröten und Lobster rundeten das Unterwasserbild ab. Korallenbewuchs gibt es kaum, dafür aber sehr schöne Felsformationen.
Es gibt an einigen Tauchplätzen Strömungen, die bei meinem Besuch aber nie so doll waren, wenn man als Vergleich die Malediven kennt...
Bei den Nachttauchgängen waren die Weißspitzenhaie unglaublich lebendig und durch unser Licht angelockt schwammen sie und dauernd zwischen den Beinen durch und auch gegen uns. Da hieß es Hände bei sich halten und nichts rausgucken lassen.
:shark:
Die Sicht war mal so mal so und abhängig vom Wetter oben, was ebenfalls sehr abwechselnd war. Wir hatten alles von Regen bis Sonnenschein, was auch zu sehr unterscheidlichen Temperaturen führte; ein Pulli war abends schonmal angebracht.
Unter Wasser habe ich einen 5mm halbtrockenen getragen, das reichte locker.
Wir hatten auch Zeit für einen Inselbesuch. Auf der Insel bewachen ein paar Ranger die Natur, vorallem vor illegaler Fischerei. Bei dem Besuch war ein riesengroßer Haufen an Netzen zu sehen; gut das die Ranger aufpassen, sonst gibt es irgendwann keine großen Fischschwärme mehr. :boxing:
Die Insel gibt einem den Eindruck, daß jeden Augenblick ein Dinosaurier auftauchen könnte. Das ist auch vielleicht der Grund, warum in Jurassic Park die Isla Nebular vor der Küste von Costa Rica liegt.....die Insel paßt dafür.
Auf der Rückfahrt, die diesmal zum Glück „nur“ 35 Stunden dauerte, hatten wir nachts Delphine. Das war absolut genial als sie die Bugwelle ritten und wir Ihre Körper sahen, die durch erleuchtetes Plankton umrissen waren.
Alles in allem war das bisher mit eines der besten Tauchgebiete die ich betauchen durfte und kann es jedem nur wärmstens empfehlen, selbst der hohe Preis rechtfertigt in meinen Augen das Paket.