Im Oktober 2006 machten wir uns auf, einige Cenoten im Urwald von Yucatan zu betauchen. Unser Hauptquatier war in Playa del Carmen, von wo aus wir täglich zu jeweils anderen Cenoten fuhren. Manchmal war der Weg dorthin schon ein Abenteuer für sich. Wir wussten, dass uns die Moskitos ziemlich zusetzen würden bis wir abgetaucht sind, aber es kam schlimmer. An manchen Einstiegen wurden wir regelrecht aufgefressen von den Biestern, dabei haben sich 6 Leute ( 1 Einheimischer, 2 Schweizer, 1 Franzose und ich) sich das Denguefieber eingehandelt . Aber das was wir erleben durften hat alles wieder wettgemacht und wir werden in den nächsten Jahren noch mal hin fliegen.
Die Einstiege waren je nachdem mal easy oder abenteuerlich ( abseilen des Gerödels usw.) Das Wasser in den Cenoten war glasklar, angenehm temperiert und man hatte das Gefühl man schwebt in einem luftleeren Raum. Interessant fand ich unter anderem den Wechsel zwischen Süßwasser und Salzwasser, die sogenannte Halocline.
Die Angebote auf Yucatan fürs Cenotentauchen sind groß und für jeden Ausbildungstand ist was dabei, ebenso kann man auch dort seine Brevets fürs Höhlentauchen machen.
Wen es interessiert kann sich unter diesem Link :
http://www.divedeepsister.com/…telamerika_2006/index.htm
einige Bilder anschauen. Sie sind zwar nicht so perfekt wie die von Bresser, aber vermitteln doch wenigstens den Eindruck von dem was man alles sehen kann. Ich hatte leider nur meine abgespeckte Fotoausrüstung dabei. Was mich besonders freut ist der Fund von einem alten Maya Tongefäß, welches wir in einem der vielen abzeigenden Nebengängen entdeckt haben, siehe Link. An sonnigen Tagen hatte man bei den größeren Einstiegen das Gefühl mitten in einer Lasershow zu sein.
Allgemeines Über Cenoten:
Ein Cenote, ist ein schachtartiges Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhle entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist. Der Begriff stammt von den Maya der mexikanischen Halbinsel Yucatan, wo es mehr als 3000 Cenoten gibt. Cenoten entstehen in Karstgebieten. Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Brechen die Decken dieser Höhlen ein, so entstehen Tagöffnungen, die bis zum Grundwasser reichen und sich mit Regenwasser füllen können. Heute ist bekannt, dass viele der Cenoten auf Yucatan mit dem vermutlich größten zusammenhängenden Höhlensystem der Welt in Verbindung stehen, das sich unter dem Boden der Halbinsel über eine Gesamtlänge von 133 Kilometern erstreckt. Die Gesamtlänge aller Höhlensysteme ist jedoch sehr viel größer. Bei der Erforschung wurden und werden die Cenoten als Einstiegslöcher für die Forscher genutzt. Daher betrachteten die Maya sie nicht zu Unrecht als Eingänge zur Unterwelt und nutzten sie als religiöse Opferstätten. Während der Regenzeit fließen die Wassermassen in die unterirdischen Höhlen ab. Das Süßwasser des Regens lagert sich dann innerhalb der Höhlengänge auf dem Salzwasser ab, so dass beides übereinander existiert, sich aber nicht vermischt. Die Cenoten bilden während der Trockenzeit in Yucatan oft die einzigen Wasserstellen und sind dementsprechend von einer vielfältigen Fauna bewohnt.
Die letzten 2 Tage standen ganz im Zeichen der Maya Kultur, Bilder davon erscheinen demnächst auf meiner Hp.
So, vielleicht habe ich euch neugierig gemacht, Yucatan ist eine Reise wert !
Winke Ines
edit by Michl: Link auf Wunsch geändert