Da unsere Kinder schon lange Pyramiden und Mumien sehen wollten, entschlossen wir uns dieses Jahr ein paar Tage nach Kairo zu fliegen. Da wir recht spaet gebucht haben, war als Verlängerungsmoeglichkeit nur Dahab oder Sharm moeglich. Da auch der Mosesberg auf dem Programm stand und wir uns die Tauchplaetze von Dahab interessierten, waehlen wir Dahab.
Freitag Mittags ging es los, Flug von Frankfurt nach Dahab mit Egypt Air. Mit dieser Linie waren wir schon lange nicht mehr unterwegs und waren angenehm ueberrascht ueber Service und Essen, war im Vgl. zu anderen Fluegen besser geworden. In Kairo gelandet, begang das Chaos, es dauerte ewig bis unsere Koffer kamen und dann standen wir noch lange rum und warteten auf andere Gäste, um schliesslich doch alleine zu unserm Hotel gebracht zu werden. Wir hatten uns fuer das Hotel Viktoria entschieden, das mitten in der Stadt lag und uns auch Spaziergänge in der Stadt ermoeglichte. Das Hotel ist schon etwas aelter, aber auf eine liebenswerte Art sieht man dass es schon bessere Tage hinter sich hatte. Die Zimmer waren gross und sauber. Da es schon recht spaet war, mussten wir uns beeilen, um noch eine Kleinigkeit zu essen zu bekommen.
Fuer den naechsten Tag hatten wir eine organisierte Tour gebucht und wurden schon recht frueh vom Hotel abgeholt. Memphis, Sakkara, Zitadelle und diverse Pyramiden standen auf dem Programm. Bei der roten Pyramide bestand die Moeglichkeit zuerst ueber diverse Treppen zum Eingang zu kommen und dann in die Pyramide rein zu gehen. Wir waren vorgewarnt, sind aber trotzdem rein. Nach beschwerlichem Aufstieg ging es in die Pyramide rein. Der Gang war ca. 1m hoch und fuehrte 60m schräg in die Tiefe. Auf dem Po rutschen ging nicht, da regelmaessig Schwellen waren. Anstrengend war es, aber die Folgen sollten wir erst spaeter merken. Mittagspause war zur grossen Freude unserer Tochter im Hard Rock Kaffee in Kairo. Gegen Abend merkten wir die Folgen des Pyramidenbesuches, Muskelkater am Oberschenkel, laufen und insbes. Treppensteigen war sehr beschwerlich. Am staerksten traf es Guenter. Nach 2 Tagen meinte er, " endlich kann ich wieder Treppen steigen, ohne zu hüpfen" Abends konnte man sein Essen, a la Karte waehlen, Auswahl war nicht allzu gross, Essen aber gut.
Sonntag haben wir uns ein Taxi fuer den Tag genommen und sind zu den Pyramiden gefahren. Der Fahrer machte noch extra fuer uns ein kleine "Stadtrundfahrt". Wir schauten uns die Pyramiden, Sphinx an, verzichteten allerdings auf einen weiteren Besuch im inneren einer Pyramide. Anschliessend noch der obligatorische Besuch im Basar und dann wieder Hotel.
Montag war aegytisches Museum angesagt, Museum lag ca. 20 min zu Fuss vom Hotel entfernt und war leicht zu finden. Wir liessen und viel Zeit, machten die eine oder andere Pause und es war nachdem die vielen Gruppen recht schnell wieder draussen waren, angenehm leer. Im "Tut ench amun" Raum waren wir zu 7, was wir auch genossen. Mumien waren nicht im Eintrittspreis enthalten und kosteten 100 Pfund fuer Erwachsene, Kinder die Hälfte, was ich schon heftig fand. So ein langer Aufenthalt strengt schon an und wir waren froh, irgendwann wieder im HOtel zu sein und Siesta machen zu koennen.
Tage in Kairo waren anstrengend, aber schoen. "Anmache" hielt sich meistens in Grenzen, im allg. reichte ein "nein danke " auf arabisch, um nette Verkäufer, Moechtegern guides los zu werden. Hotel lag ideal, so dass wir abends immer alleine unterwegs waren. Besichtigungen alleine waren kein Problem.
Am nachsten Morgen fand mit einem Bus der Transfer nach Dahab statt. Sogar ein Begleiter von dem Veranstalter war dabei und 2 Fahrer, die abwechselnd fuhren. 8 Stunden waren schon heftig und auch lange. Fahrt durch das Wuestengebirge fand ich schoen. Wir waren froh, als wir dann endlich nach Dahab kamen. Hier lag noch ca. 20 min Schotterstrecke bis zum Hotel "Happy life" vor uns. Das Hotel liegt jenseits von gut und boese, aber dafuer ruhig. Hotel ist sehr gepflegt, Pool und Hausriff vorhanden, viel gruen. Zimmer waren in kleinen zweistoeckigen Komplexen mit Terasse unterteilt. Unser Zimmer lag in unmittelbarer Naehe der Tauchbasis. Essen war sehr gut und abwechslungsreich und nicht immer das typische "Einheitstouriessen" AI und HP war moeglich, Nebenkosten zivil. Wir hatten HP gebucht, AI waere deutlich teurer gewesen als unsere Nebenkosten im Hotel.
Tauchbasis
Im Hotel ist eine PADI- Tauchbasis, "Orca", 12 er Aluflaschen, 15 er kosten 5 Euro/TG, was uns zu heftig war. Kostenlos nur bei extremem Luftbverbrauch, EAN 32 for free. Erster TG ist ein check-TG, bei dem Maske absetzen und ausblasen, Pivotieren und Automat hangeln am Anfang des Tauchgangs zu machen ist. Tauchen am Hausriff ist alleine moeglich. Ausruestung wird mit Jeep hingebracht. Ansonsten Jeep-Ausfahrten und tauchen in Gruppen mit guide, in der Regel, ca. 60 min, 40m Limit. Tauchgänge am Hausriff zu "jeder" Tageszeit nach Absprache moeglich.
Ich musste mal wieder gleich auffallen mit meinen Tauchzeitwuenschen. Der Check-TG war eine Schnapszahl und meine Tochter hatte beschlossen ihren längsten Tauchgang mit mir zu machen. Ich informierte also den guide und bekam sein o.k. Beim Check empfand ich das Maske runter nehmen als richtig angenehm, hatte es kurz vorher bei anderen Temperaturen, etwas tiefer gemacht. Bis auf Tanja und mich gingen alle nach ca. 60 min aus dem Wasser. Tanja und ich wollten 111 min tauchen. Da der Ausstieg nicht so spektakulär war, wurde es uns irgendwann langweilig und wir beendeten den TG nach 101 Minuten. Die geplanten 11,1 m wurden leider 11,4m.
Riffe
Ich fand die Riffe insges. als recht abgetaucht. Man merkte allerdings schon deutlich den Unterschied 30m und tiefer. Richtige Highlights gab es keine. Insges. viele bunte Fische, viel Kleinkram, Schnecken, Wuermer und viele Langnasenbueschelbarsche (wurden zu Spezialisten beim Finden dieser)
Meine Favoriten
- Islands, sehr schoener weitgehend intakter Korallengarten
- Blue hole, das eigendliche Blue hole, ziemlich platt getaucht, unsere Tochter meinte, da haette man auch ein paar Steine reinwerfen koennen, saehe auch nicht anders aus. Schoen fand ich den Einstieg ueber die bells an die Steilwand und waere dort gerne mit einer vernuenftigen Flasche getaucht. Steilwand im max. 20m Bereich sehr schoen mit Korallen bewachsen. Insges. an dem Tauchplatz viel Rummel, geguidete Schnochelgruppen (ca. 25 Schnochler mit 1 guide, an Flossen fassend schnochelnd, immer wieder Kommandos) War auch bei den Gedenktafeln fuer die dort umgekommen Taucher und hatte es mit den guides ueber die Gruende
- Golden blocks, Gorgonie auf ca. 27m und auf ca. 35m mit Langnasenbuschelbarsch
- Canyon fand ich eigendlich eher unspektakulaer, Spalt halt, Ausstieg auf ca. 20 m war schoenste an dem TG. Drinnen hatten wir Glueck "nur" zu 6. drin zu sein. Draussen finde ich Riff recht platt getaucht.
Geguidete Tauchgänge
Die Tauchgänge fanden ausserhalb des Hausriffs geguidet statt. Wir durften uns anhängen bzw. mehr als einmal waren die guides genossen es einfach mal tauchen zu gehen und uns etwas zu zeigen und wechselten sich dabei ab. Auf unsere Wuensche wurde Ruecksicht genommen, durften auch nachdem die Gruppe schon raus ist, noch länger drin bleiben. Gruppenzusammensetzung wurde auch so gewaehlt, dass es passt. Guides fanden sich auch damit ab, dass Guenter bei den meisten Tauchgängen an meinem Oktopus hing.
Einige Mythen
- Da es eine typische Urlaubstaucherbasis war, bekamen wir mehr als einmal zu hoeren, dass Tauchgänge unterhalb 30 m sich nicht lohnen, da so und so nichts zu sehen gibt.
- Flaschendruck muss 50 bar sein, da bei 30 bar anfängt die Flasche voll zu laufen.
- Nitrox... Da mich etwas Pharaos Rache getroffen hat, habe ich die meisten TG´s mit EAN 32 gemacht. Mich wunderte anfangs die MOD´s mir Kommazahlen. Bis ich das Raetsel loesen sollte, sollte es allerdings noch ein Weilchen dauern. Da bei PADI generell ein PO2 von 1,4 unterrichtet wird und 1,6 nur als Notfallmassnahme gelernt wird, erntete ich erstaunte Gesichter, als ich in die Spalte MOD 40m eingetragen habe. Dies hat einige Diskussionen ausgeloest. Ich konnte es ja gut erklären, aber... Irgendwann habe ich es aufgegeben und brav 33m eingetragen... Wie hiess es, auch von anderen Gästen, wuerde an Limits gehen, Krämpfe koennten... Ich gestehe es, ich war auf 36m und ich habe es ueberlebt
Auch in Dahab sollte es etwas sightseeing geben. Coloured Cayon haben wir auf Grund der heissen Temperaturen gestrichen. Nur Mosesberg haben wir uns angetan. Ich wuerde es kein 2. Mal machen, Guenter schon. Wir haben Ausflug ueber Rezeption gebucht, muss sagen war teure Taxifahrt.
Irgendwie fand ich es nicht so spannend um 1 Uhr nachts nach 2 H Fahrt in Dunkelheit 3 h auf einen Berg zu stolpern inmitten vielen Kamelhirten, die einem einen Kamelritt andrehen wollten. Oben auch sehr romantisch, inmitten von 200-300 Leuten frierend auf den Sonnenaufgang warten. Max. alle 2 min die lieblichen Worte Decke, Matratze, Alabaster in versch. Sprachen... Wie in einem Basar. Dass Wetter fuer Sonnenaufgang nicht passte und wir Sonne nach ca. 20 min erst gesehen haben, naja Pech... Runterlaufen dann die 750 Stufen im Gänsemarsch inmitten von Massen von Menschen und ca. 30 Grad.... Katherinenkloster war interessant. Unsere Tochter war fasziert von den vielen Totenschaedeln im Beinhaus. Heimfahrt, tief fliegender Taxifahrer
Heimflug war chaotisch, Flug von Sharm nach Kairo und dort anstehen an vielen Schaltern und wenn man dachte, jetzt kann man endlich einchecken an andern Schalter geschickt zu werden. Ca. 35min vor Abflug wurde dann ca. 1/2 der Passagiere im Eiltempo eingecheckt und zum Flugzeug gebracht. Verpaetete Abflugzeit nur 15 Minuten.
War insges. netter Urlaub, einiges an Sightseeing, Erholung am roten Meer, einige Tauchgänge mit unsern Kindern, was auch so geplant war. Insges. fand ich Riffe recht abgetaucht und finde es gibt deutlich schoenere Tauchplätze am roten Meer.