Nach dem ich Robert so nett und fürsorglich am Bodensee geguidet
hatte, bekam ich das Angebot mir schöne Stellen UW im Walchen- und
oder Starnberger See zeigen zu lassen. Mutig wie ich bin habe ich das
Angebot angenommen. Da mein Mann etwas gesundheitlich schwächelte,
entschloss ich mich, alleine das Abenteuer zu wagen.
Damit sich die Anfahrt lohnt suchte ich mir mit Erfolg schon für
Freitag Mittag einen Guide für einen ersten Tauchgang im Starnberger
See. Es hiess zwar vorab, dass die Sicht schlecht wäre, konnte aber
nichts feststellen. War das erste Mal seit längerer Zeit, dass ich in
den Tiefenbereich nur mit Doppelflasche unterwegs war.
Nach dem Tauchen stellten wir fest, dass wir nicht alleine waren. Die
anderen beiden waren gerade bei dem Tauchziel, das ich fuer Samstag
geplant hatte. Wir führten eine nette und etwas längere Unterhaltung, die ich
irgendwann abbrechen musste, da ich ja noch zu Robert wollte...
Da ich ja ein Navi habe, Robert meinte 1 h müsse reichen und ich noch
eine Anfahrtbeschreibung von ihm hatte, stellte ich mir die Fahrt in
die Dachauer Highlands eigentlich als ganz einfach vor.... Aber es
sollte etwas anders kommen als geplant. Navi funktionierte einfach
nicht... Nach 20 min, endlich... auf dem Weg einmal quer durch
München. Navi war ganz optimistisch, ich nach 75 Min. nicht mehr,
nachdem die Wege immer abenteuerlicher wurden und mein Navi mich
versuchte in einem permanenten Viereck fahren zu lassen, wurde ich
irgendwann energisch und fuhr anders. Ich sollte nun ausgiebig die
Dachauer Highlands kennenlernen, bis ich nach knapp 2 h endlich zu
Robert kam.
Robert meinte nun, da das Wetter ja am nächsten Tag schön
werden soll, könnte man ja evtl. 2. Tauchgang machen und meine D8
wurde kurzerhand mit EAN 32 gefüllt. Da Robert GMVO nicht kannte,
machte er sich mit ihm bekannt. GMVO begrüßte ihn nett und pinkelte
ihn erstmal an. Robert war ganz entsetzt, drohte ihm alles mögliche
schreckliche an, ans Wrack binden, hochploppen lassen,... Ich erschrak
richtig und beschloss GMVO am nächsten Tag lieber im Auto zu lassen,
sicher ist sicher...
Nach einem guten Essen, fingen wir dann an Roberts 1000000 Tauchsachen
in mein Auto zu laden. Ich war erstaunt, was alles zu meinem kleinen
Tauchhausstand, den ich dabei hatte, noch alles in das Auto passt. Naja
für Robert und mich sollten auch noch 2 kleine Plätzchen frei
bleiben... Viel nicht, denn Roberts Kamera sollte ja am nächsten Tag
auch noch mit. Nach einigem reden noch, zog ich mich in das rosa
Sternenzimmer von Roberts Tochter zurück. Sie hatte das schwere Opfer
gebracht, bei ihren Eltern zu nächtigen
Samstag hieß es dann früh raus, denn es hieß einmal quer durch
München an den Starnberger See. Ich musste feststellen wie schnell das
gehen kann. Parkplätze an der Wasserwacht sollten nach Robert recht
früh belegt sein. Wir kamen um 9.30 Uhr an und es war noch richtig
viel Platz, so dass wir uns so richtig ausbreiten konnten. Wir
richteten unsern Kram, schleppten Stages ins Wasser und zogen uns an.
Geplant war TG mir 18/45 , 50/20 und O2 auf 65m. Robert wollte zum
ersten Mal seine neue Kamera mitnehmen, ich wusste noch nicht, was mir
bevorstand. Im Wasser dann Stages anlegen, mal zwischendurch Kamera
heben und dann abtauchen... Etwas sandiger Weg zum Verkehrsschild, bei
dem im 40m Bereich die Wand anfing. Ich fand die Struktur der Wand sehr
schön und lies mich zum Leidwesen meines Guides viel zu langsam
fallen, genoss einfach die Wand. So ab ca. 62m sah ich das Boot, ob es
nun ein Ruder- oder ein Segelboot ist, keine Ahnung, Sicht fand ich
jedenfalls super. Ich ließ Robert sich nun fotografisch austoben und
hielt mich diskret zur Seite und schaute mir das Holzwrack und das
Wrack Robert an :-)Nach ca. 20 Min. hieß es dann sich an den Aufstieg
zu machen. Ich genoss die Wand, bis ich beim ersten Deepstop von
Robert vor der Wand gescheucht wurde. Ich wusste gar nicht mehr was mir
passiert bzw. wo ich hin sollte. Phuuu irgendwann war ich dann endlich
an der richtigen Stelle an der Wand und Robert konnte sich wieder
austoben... Nach der Wand folgte dann steiniger Sand mit Parkbank auf
12 m, wo ich probieren musste, passe ich irgendwie drauf. Deko mit
50/20 und O2, Robert hatte ein 50/10 und EAN 50 dabei. Auf 6m packte
Robert etwas zu trinken aus, das er brüderlich mit mir teilte.
Nach etwas mehr als 80 Min. gingen wir aus dem Wasser.
Wir zogen uns gemütlich um,
verspeisten die mitgebrachten Brötchen und tranken etwas dazu. So
richtig Lust hatte eigentlich keiner mehr auf einen 2. TG an dem Tag.
Wir fingen nun an noch etwas Taucher zu beobachten. Einer fiel uns
besonders auf, er hatte an seinem Doppelgerät eine kleine Flasche, an
der ein großes Fini senkrecht starr abstand. Es faszinierte uns und
wir überlegten lange, welchen Sinn hat es, was ist drin. Dann kam
Robert die zündende Idee, so wie das Fini steht, muss sicher Viagra
drin sein. Vor lauter schauen, war Robert mit dem fotografieren zu
spät...
Irgendwann beschlossen wir es wäre nun doch Zeit zusammenzupacken und
den 2. Tauchgang im Kaffee bei Kaffee und Kuchen zu machen. Robert
meinte ohne das wäre es kein richtiger TG am Starnberger See...
Ich ließ den Tauchgang nochmals Revue passieren und war froh, dass
Robert den Wrackzuschlag vergessen hatte einzufordern und ich somit
auch auch dem Mannequinzuschlag verzichten konnte
Nach dem Besuch im Kaffee ging es dann in den Tauchkeller von Robert,
indem er eine jungfäuliche Heliumflasche missbrauchte, um unsere
Flaschen zu füllen. ach dieser Aktion war Grillen angesagt.
Da mir die Steilwand am Samstag so gut gefallen hatte, war nur diese
für den Sonntag angesagt, selbe Tiefe, selber Flascheninhalt, in etwa
selbe Zeit. Wir fuhren recht früh weg, in der Hoffnung einen guten
Parkplatz zu ergattern. Siehe da, es klappte sogar. Wir breiteten uns
dieses Mal ein wenig kleiner aus und richteten den Kram. Vor dem
Tauchgang folgte noch eine kleinere, oder wenn ich ehrlich bin etwas
größere Unterhaltung mit einem Herrn, der wusste, dass ich an diesem
WE anwesend bin. Es gab noch ein paar Anregungen zum Tauchgangsverlauf.
Mein einer Trockenhandschuh war schon seit Samstag schwergängig und
ich merkte im Wasser dann wie er volllief Man hat ja Reserve dabei.
Also zurück ins Auto und umgetauscht. Man läuft ja gerne mit
größeren Doppelpakten spazieren. Heute hatte Robert keine Kamera
dabei, da er gestern keine Lust hatte sie zusammenzubauen. Wie gestern
selbe Prozedur und abtauchen an der Wand, alles ganz gemütlich und
Ritzen ableuchtend. Nach kurzer Zeit auf Tiefe merkte ich, dass Robert
mir etwas verheimlicht hatte, die Wand ging nicht bis auf 65m, sondern
noch viel tiefer... Ich dachte für mich, das hat man nun davon wenn
man ein falsches Brevet hat, auf das mich Robert schon das ganze WE
hingewiesen hatte. Naja lieber falsch als, gar kein so ein welches wie
ich habe Gedanklich kehrte ich in diesem Moment schon wieder an den
Tauchplatz zurück, allerdings mit anderem Flascheninhalt Die Zeit
verging viel zu schnell und irgendwann machten wir uns wieder an den
Aufstieg und unsere Dekozeiten. Heute verkürzten wir und die Deko
etwas mit Ventile zudrehen und rückwärts schwimmen. War wieder ein
schöner Tauchgang, nachdem wieder das übliche Spiel notwendig war.
Nachdem wir alles fertig hatten, sollte es eigentlich einen kurzen
Plausch mit den andern geben. Wie lange er gedauert hat, sage ich
lieber nicht Doch irgendwann rief die Uhr, ich hatte ja noch Robert
heimzubringen und einen längeren Heimweg vor mir.
Robert meinte nach
diesem Tauchgang, er hätte seine Guideaufgaben zu meiner vollsten
Zufriedenheit erfüllt. Ich musste es aber leider verneinen, denn es
gibt da noch ein paar Stellen, die er mir vorenthalten hat
Taucher beobachten war heute so nebenbei auch wieder angesagt, dieses
Mal, wie befestige einen 2. Automat, dass ich sicher nicht dran komme,
hinten am Doppelpaket gestuffed, oder sind Bayern vielleicht
Schlangenmenschen?
Was mir aufgefallen ist
- Bayern verstehen unter schlechte Sicht etwas ganz anderes als wir
Badner, ich glaube ich sollte sie mal mit an den Baggersee nehmen
- Es hat recht viele Schnaken dort, mein natürlicher Schnakenschutz,
mein Mann war leider nicht dabei...
- Robert hat in Sachen Flaschenbeschriftung, wie er es mir im Kurs
gelernt hat, im Vergleich zum letzten Mal deutliche Fortschritte
gemacht. In Sachen Einhalten der ausgemachten max. Tiefe müssen wir
allerdings noch etwas üben. Ich hatte vorsichtshalber noch eine
weitere Tabelle dabei
Mein Resümee, war nettes WE, ich werde mich sicher wieder dort guiden
lassen. Aber zuerst bin ich im Bodensee wieder dran Mal schauen wie
nett er ist, was ich ihm zeige
Eine kleine Anmerkung zum Schluss
Robert und ich haben nicht den ersten Tauchgang miteinander gemacht und es war auch nicht der letzte gemeinsame Tauchgang. Ein bisschen oder auch manchmal etwas mehr Laesterei gehoert bei uns dazu, auch wenn wir es manchmal zur fast Perfektion treiben
Vor dem Wochenende haben wir die letzten Detaills im Chat eines Forums besprochen und nebenbei abgelästert. Robert ueberzeugte in
Perfektion, dass ich bei unseren gemeinsamen Tauchgängen bis 20m und dann wieder ab 60m mulmen koenne... Deswegen nehme er mich normalerweise nur an Steilwaende mit... Wenn man sich den Anspruch solcher Tauchgänge ueberlegt und was fuer Anforderungen man an denjenigen stellt, mit dem man sie macht, sollte man sich uberlegen, wie dieses WE zu seinem Namen gekommen ist
Robert wird sicher auch in Zukunft gewisse Dinge in Perfektion
lästernder Weise beschreiben. So wie ich auch in Zukunft meine
Nettigkeiten verspruehen werde
p.s. danke an Robert fuer die Bilder, die ich hier einstellen darf