Norwegen Juli/August 2007
Donnerstag 26.7.2007
Da wir am nächsten Tag recht früh losfahren wollten, hieß es sich heute schon auf den Weg zu Achim zu machen. Wie es immer so ist, kam mir ein ungeplanter beruflicher Termin dazwischen, Günter musste so und so arbeiten und in unserm Keller türmten sicht total viele ungepackte Tauchsachen, die darauf warteten in Taschen gepackt zu werden. Aber erstmal musste das häusliche Chaos organisiert werden, da Tanja dieses Mal nicht mitfahren wollte. Einkaufen, schauen wann Tanja wo nächtigt…. Doch Günter kam doch nicht so wie angekündigt und ich begann also Kram einzupacken…. Irgendwann kam Günter doch noch heim, Flaschen waren noch zu füllen, einiges einzupacken, kurz und gut es herrschte das normale Chaos. Dazu kam noch, dass Günter etwas jammerte, er habe im Büro einen Monitor rumgehoben und siehe da, was ist passiert, es ist ihm ins Kreuz gefahren. Mitleid gab es von mir keines, latente Probleme hatte er ja schon die ganze Zeit und er hatte seine Übungen für den Rücken die letzten Wochen sträflich vernachlässigt.
Doch wir schafften es und es war alles gerichtet und siehe da, es passte sogar in unser Auto rein. Ich überlegte mir mal schnell, wie soll das alles in Achims Auto plus Hänger passen? Irgendwie hatte ich da schon meine gewissen Zweifel… also rein ins Auto und los ging es … 185 km trennten uns von Achim. So schnell wie erwartet, ging das aber nicht. Ferienbeginn und auf der Autobahn gab es nicht nur einen Stau L Nach 3h kamen wir etwas mehr verspätet an.
Kram aus dem Auto und den Kram in Achims VW-Bus mit Hänger verstauen. Siehe da, es passte sogar alles rein. Auto und Hänger waren schon etwas voll. Am nächsten Morgen musste nur noch das Boot drauf. Nach etwas erzählen, ging es dann ins Bett. Ich war schon etwas überdreht und hatte Schwierigkeiten beim Einschlafen. Um 5 Uhr sollte unser Wecker klingeln, da es klar war, dass langer Weg vor uns lag und wir sicher nicht schnell sein würden.
Freitag 27.7.2007
Pünktlich eine halbe Stunde zu spät kamen wir um 6.30 Uhr los. Vor lauter Freude vergaßen wir die Brötchen zu kaufen, aber das hinderte uns nicht dran weiterzufahren. 930 km lagen vor uns und wir quälten uns schon einige Steigungen hoch. Zwischendurch meinten wir, insbes. die Kinder der Weg würde nie enden. Trotz einiger längerer Pausen, DVD, Suessigkeiten, game boy zog sich der Weg… Gegen 19 Uhr kamen wir endlich in Hirtehals an und stellten uns auch mutig in die kleine Schlange zum einchecken. Unsere Freude sollte gleich etwas gedämpft werden. Die Ankunft der Fähre wurde mit 2 h verspätet wegen Sturm angekündigt. Also Plätzchen suchen, was für unser kleines Fahrzeug gar nicht so einfach war, die Kinder etwas bewegen und dann in den Schnellimbiss im Hafen. Hier war es nur voll und wir mussten auf die bestellten Dinge recht lange warten. Nach der Stärkung, einem Video stellten wir uns wieder in die Schlange. Dieses Mal durften wir durch fahren, aber die Ankunft der Fähre wurde auf noch später angekündigt. L Also Auto hinstellen und die Kunst versuchen, wie schlafe ich zu 7. in einem vollgepacktem VW-Bus. Da es oben nur eng war, legte ich mich halt zwischen die Sitze, na ja bequem ist etwas anderes. Günter opferte mir seine Jacke zum zudecken. Hart war es und ich sollte m eine Position einige Male verändern. Mal hatte ich Daniels Füsse auf mir, dann lag Kira auf mir, dann merkte ich Dominiks Beine… Geschlafen habe ich zwar, aber wie. Gegen 6 Uhr gab ich es auf, lief etwas rum und es gab Hoffnung, 7.30 Uhr sollte es losgehen.
Samstag 28.7.2007
7.30 standen wir im Wind und beobachteten die Ausfahrt aus dem Hafen. Als wir draußen waren schnappte ich Daniel und wir gingen ins Restaurant und fruehstueckten mit einem unserer 75 Kronen Gutscheinen. Günter setzte die beiden andern lieber in Zigaretten um. Als wir etwas gestärkt waren, gingen wir zu der selben ruhigen Ecke wie letztes Mal und suchten wieder einen harten Schlafplatz auf dem Boden auf. Wir waren schon etwas k.o. und müde. Gegen 12 Uhr kamen wir in Kristiansand an. Eigentlich war ja ein Tauchgang an der Do geplant, den wir aber gedanklich schon am Morgen auf den Abreisetag verlegt hatten… Wir fuhren dann zu einer Tauchbasis, um gewisse Details für die Fahrt an der Seattle zu besprechen. Dann sollten nochmals 2,5 Fahrt vor uns liegen zu unserm Haus in Borhaug. Wir hatten alle die Fahrerei so langsam satt, insbersonders die Kinder. Endlich geschafft, auspacken, Zimmer verteilen, Kram sortieren. Das Haus wurde ca. 1890 gebaut, sicher mehrmals umgebaut und ist im Stil der 60 er Jahre eingerichtet. Annehmlichkeiten wie Spülmaschine sind vorhanden… Leider war das Haus lange nicht so schön wie das letztes Jahr. Tauchen vom Haus direkt schlecht möglich, da man nicht vernünftig ins Wasser kam.
Wir beschlossen, das eher nicht zu nutzen. Wir fielen ganz müde ins Bett, Kinder na ja schon etwas überdreht.
Sonntag 29.7.2007
Aufstehen, Fruehstuecken, Tauchkram ins Auto, mit der Hoffnung nichts zu vergessen… Ellestrand, das in unmittelbarer Nähe lag, war unser Ziel. Da ich den Einstieg noch von letztem Jahr kannte, TG flach sein sollte, beschloss ich wegen der Stiefel mit meinem Reservetrocki zu tauchen. Wollten etwas Blei abstimmen und uns eingewöhnen. Für die Kinder war der Platz ideal, sie konnten einiges klettern. Wir machten uns auf den Weg ins Wasser, Kelp schauen. Dünung und Wellen waren schon recht ordentlich. Es ist schon komisch, wenn man so ins Wasser schaut und der Kelp sich bewegt. Wenn man lange drauf schaut, meint man man wird seekrank. Sicht im Flachbereich war nicht so der Hit, sie verbesserte sich aber beim Abtauchen. Dünung war allerdings bis auf 20m merkbar. Wir machten auf ganz gemütlich, Kelp schauen, Steine ableuchten. Immer wieder war Tote manshand zu sehen. Ich war mal wieder bei meiner Lieblingsbeschäftigung verschiedene Seesterne schauen, als ich auf 20m eine Fischreuse sah. Da musste ich natürlich einen kurzen Abstecher hin machen. Trotz intensivem Schauen, sie war leer L Irgendwann bewogen uns kalte Hände zum höher tauchen und wieder umdrehen. Wassertemperatur war dieses Mal deutlich kälter als letztes Jahr, oben 15 Grad, ab ca. 8m 11 Grad. Als wir dachten dass wir in Richtung Ausstieg sind, tauchten wir hoch, um zu schauen. Wir waren schon ganzes Stückchen zu weit, also Kompasskurs und auf ein Neues. Auf Grund schon etwas stärkerem Seegangs, recht schlechter Sicht peilten wir zum 2. Mal. Die letzten m kämpften wir úns dann durch die Wellen zum Ausstieg. Achim, der schon draußen war zeigte uns die beste Ecke zum Aussteigen.
20m 75 min
Kram ausziehen, füllen und zurück zum Haus, Mittagessen, etwas verspätet, Hunger hatten wir… Wetter wechselte heute halbstündlich, Sonnenschein, Wolken, Regen… und recht viel Wind.
Gegen 17 Uhr machten wir uns auf zum 2. Tauchplatz, Schneckesströ, ein kleiner Hafen, der 5 min vom Haus entfernt lag. Günter machte auf Kreuz schonen und somit ging ich alleine mit Daniel tauchen. Zuerst aber das Schwierigste und Langwierigste bei dem Tauchgang. Wie kommt Daniel am schnellsten und nervenschonensten in seine Ausrüstung… Es sollte aber dauern. Antje und Achim waren schon ewig vor uns im Wasser. Aber irgendwann war es geschafft, Daniel war im Wasser. Jetzt Flossen an, was gar nicht so einfach war, vergammelter angenehm stinkender Kelp machte es uns nicht so einfach. Nun hieß es ein paar m aus dem Hafen Rauschnorcheln und abtauchen. Wir machten einen Tauchgang über Kelp, ableuchten, Seesterne und Fische suchen. Nach 15 min bei 11 Grad war es Daniel kalt und wir machten uns auf den Rückweg. Nach 35 min tauchten wir auf und schnorchelten den Weg zurück. Nun wieder der anstrengende Teil, aus dem Wasser kommen. Auf Grund des vergammelten Kelps war das gar nicht so einfach und ich möchte lieber nicht beschreiben wie wir aussahen. Gott sei Dank dachte niemand an einen Photo. Das Lachen… L Ausrüstung auseinander bauen, säubern, was gar nicht so einfach war…
6m 37 min
Zurück zum Haus, Essen richten und Flaschen füllen. Eigentlich hätte das gut funktionieren können, aber der Kompressor machte uns einen Strich durch die Rechnung. Günter und Achim fingen an zu basteln und irgendwann hatten sie es tatsächlich geschafft, das Teil funktionierte wieder.
Montag 30.7.2007
Das übliche Fruehstuecken, Auto packen, Kinder ins Auto schaffen. Wir hatten uns Tauchplatz ausgedacht, an dem wir unser Boot nutzen wollten und für die Kinder ideal zum klettern war. So war der Gedanke, es sollte aber anders kommen. Nach einer recht abenteuerlichen Fahrt auf einer engen Strasse kamen wir nach unten. Hohe Wellen begruessten uns und wir cancelten unseren Plan. Es war aber zurrst die Schwierigkeit zu meistern, wie bekomme ich Bus mit Hänger gedreht… Da es vom Platz her nicht ging, Hänger abkuppeln, von Hand drehen, was bei dem steilen sandigen Gelände nicht so einfach war und wieder an den Bus ankuppeln. Auf den 2. Versuch kamen wir auch den Berg wieder hoch. Ein Auto kam uns entgegen. Es hatte keine Chance und musste rueckwaerts hoch…
Endlich waren wir oben und machten uns auf den Weg zur Gudrun.
Achim wollte heute aufs tauchen verzichten, um mit den Kindern Boot zu fahren. Wir schleppten das nicht so ganz leichte Boot ins Wasser und was war L Es wurde zu heiß, ging immer aus und an eine längere Spazierfahrt war nicht zu denken. Günter und ich richteten unsern Kram und zumindest die Schnorchelstrecke wollte Achim uns ersparen. Also rauf aufs Boot und hin zur Boje. Achim wollte in der Zeit, in der wir tauchen waren, am Boot basteln.
Wir tauchten an der Boje ab und ich genoss es langsam am schön bewachsenem Schornstein abzutauchen. Beim ersten Tauchgang tauchten wir zum Heck. Auf dem Schiff sieht man viel tote Manns Hand und viele Röhrenwürmer. Es gibt viel zum reinleuchten, viele Aufbauten zum Ansehen. Habe mir lange überlegt, ob ich nicht mal in die „offenen“ Laderäume reintauchen soll. Aber da wir schon ein Weilchen unterwegs waren und ich nicht wusste, was Günter zu dieser Idee meint, ließ ich es lieber bleiben. Wir machten uns an den Aufstieg und ich genoss die deepstops vom VR3, in dem ich Kreise um den Mast zog. Mast ist mit Röhrenwürmern, Seescheiden, Krustenanemomen total bewachsen. Ab und zu Miniseesterne und meine Lieblinge die Quallen mit den vielen Fäden. Wunderschön anzuschauen, aber aua, weiß ich noch zu gut von letzten Jahr. Günters Aladin meinte mal wieder wir müssen uns noch ein Weilchen länger auf 3m aufhalten. Was macht man nicht alles als liebende Ehefrau… Bei der Deko dachte ich mir, was wäre doch ein Nitrox in der Flasche so schön…
38m 53 min
So nun hieß es schnorcheln, meine Lieblingsbeschäftigung. Ein riesiges Familentreffen vieler Quallen begleitete uns auf unserm Weg. Endlich war es geschafft und es war nur noch die letzte Hürde zu bewältigen. Wie komme ich mit Turbo soles am besten über einer glitschigen Rampe nach draußen. Bei solchen Situationen frage ich mich immer, wieso habe ich keine Rock boote genommen. Da ich etwas zu klein für die Rampe bin, nahm ich den Weg auf allen Vieren und zog mich am Boot hoch. Geschafft
Mittagspause, wir grillten mit dem mitgebrachten Grill. Bootsmotor war nichts zu machen. L Achim war wegen der vielen kleinen Missgeschicke und da der Motor erst vor dem Urlaub gekauft wurde schon etwas gefrustet.. Wir überzeugten ihn zu einem Tauchgang, den er sich zur Frustbeseitigung auch alleine gönnte.
Da wir hier nicht fuellen wollten, strömten wir die Flaschen über und somit waren nur 150 bar fuer den 2. Tauchgang drin. Es hieß nun, wie komme ich wieder ins Wasser. Ich fluchte mal wieder über meine Turbo soles und schnorcheln konnte wieder losgehen. Irgendwann war es geschafft und wir waren an der Boje. Dieses Mal ließ ich mich fallen. Zumindest hatte ich es vor. Pilker, die nette Taucher am Seil aufgehängt hatten bremsten meinen Fall mit meiner Flosse. Wutentbrannt beseitigte ich dieses Teil und der Fall konnte weiter gehen. Dieses Mal war der Bug angesagt. reinleuchten. Das grosse Steuerrad, ein Blick von oben auf die Schraube. Nach 20 min machten wir uns an den Aufstieg. Dieses Mal passten die deep stops des VR3 nicht so mit den schönsten Stellen des Kamins überein. Meine Deko war dieses Mal etwas länger als die vom Aladin. Letzt endlich war es dann 1 min länger. Bei diesem Tauchgang machte endlich mal Günter Bekanntschaft mit einer der rumlungernden Quallen des großen Clans.
32m 37 min
Nun wieder meine Lieblingsbeschäftigung schnorcheln. Dieses Mal machte ich auf speed und war sogar vor Günter drinnen. Wieder das nette aus dem Wasser kommen, Kram auseinanderbauen und das Boot zum Hänger schleppen. Dann zurück zum Haus.
Essen, füllen, was heute fast ohne Probleme von statten ging. Eigentlich stand ja Seattle auf dem Programm. Bei dem immer stärker werdenden Wind, strichen wir schweren Herzens diesen Punkt für die nächsten 2 Tage.