Südlich der Stadt Hyères, auf einem Landzipfel an der Côte d'Azur liegt Giens.
Giens ist eine kleine gemütlich Hafenstadt mit ein paar Tauchbasen. Die von mir besuchte Basis war die von Hansi Hähner, unter DIVIN'GIENS bekannt.
Da allen Basen schnelle und ausreichend grosse Boote zur Verfügung stehen, stehen ca. 50 verschiedene Tauchplätze auf dem Programm.
Das Meer hier ist für Mittelmeerverhältnisse extrem farbenfroh, grosse Gorgonien wachsen hier oftmals schon ab 15m Wassertiefe. Zackenbarsche, die fast handzahm sind, grosse Fischschwärme, Muränen usw., alles in Hülle und Fülle vorhanden.
Das französische Tauchrecht ist jedoch recht eigens. Hier will man bevorzugt CMAS, bzw. VDST-Ausbildung sehen, jedoch auch hier gilt, dass man mit nur einem Stern max. 20m, im Ausnahmefall 25m taucht, natürlich nur in Begleitung. Ein 1-Stern-Taucher kann nur mit einem 3-Stern-Taucher oder TL tauchen gehen, die 4-Sterne-Regel ist Pflicht.
Ein 2-Stern-Taucher darf hier max. 45m tief tauchen, 3-Stern-Taucher bis zu 60m tief, alles mit Luft wohlgemerkt.
Tauchgänge, die einen Gaswechsel beinhalten dürfen nur von 3-Stern-Tauchern durchgeführt werden.
Wenn z.B. ein Taucher eine Advanced Trimix-Ausbildung hat, jedoch nur 2-Sterne oder Recue-Diver ist, macht der hier in der Regel keine Tauchgänge, die einen Gaswechsel beinhalten. Das Sporttauchbrevet zählt vorrangig, ist hart, wird jedoch in der Regel strikt überwacht.
Taucht man mit nur einer ersten Stufe, bekommt man ab 25m Wassertiefe damit hier auch Probleme, für tiefe TG's sind hier 2 getrennte erste Stufen Pflicht.
Die Tauchbasen werden des öfteren kontrolliert, bezüglich Tauchtiefen, Brevets usw. Strafen bei Verstössen sind für die Basen sehr schmerzhaft.
Nach jedem TG notiert sich der Kapitän des Schiffes vom Tauchgangsführer die Tauchgangslänge, die Maximaltiefe und die Deko, soweit vorhanden. Getaucht wir hier autonom, also ohne Guide. Man bekommt den Tauchplatz erklärt und darf dann machen, was man will. Wir haben einmal mit einem 1-Stern-Taucher in der Gruppe seine zulässige Maximaltiefe von 25m einmal um 1,5m überschritten, was eine 20-minütige Diskussion mit sich brachte. Dieser musste dann bei tieferen Tauchspots mit dem Basisleiter tauchen, der darauf achtete, dass er nicht so weit runter kommt.
Bei Hansi wird ausschliesslich Luft und Nitrox getaucht, diese Basis ist für den normalen Sporttauchbetrieb ausgelegt, die Nachbarbasis jedoch bietet auch Trimixtauchen an den tiefen Wracks an.
Zum Übernachten bieten sich die Campingplätze in der Region an, die preislich noch halbwegs im Rahmen bleiben.
Hier hat man die Möglichkeit zu zelten, einen feststehenden Wohnwagen oder ein Mobilhome zu beziehen. Will man letzteres, sollte man das min. 4-5 Monate im Voraus wissen, denn sonst ist schon alles weg.
Alles in Allem ist die Taucherei hier sehr schön, manchmal mit viel Welle, ab und an mit viel Strömung. Vor allem die Wracks sind schön zu betauchen, ich komme wahrscheinlich wieder.
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