Akkutank

  • Hi liebe Taucher und Bastler :hello:


    Mir ist vor kurzem mein Akkutank abgesoffen (Alutank ist innen korrodiert und die Dichtflächen sind i. A.) und darum hab ich beschlossen, einen alten Traum neu zu beleben: Selbstbau einer Akkutank Lampe.


    Mein technischer Hintergrund ist allerdings relativ beschränkt und alles was ich über Materialien usw. weiss, hab ich mir im www auf den diversen Selbstbau- und Herstellerseiten und hier im Forum angelesen. Da ich selbst nicht über die nötigen Maschinen verfüge und auch noch nie was gedreht oder gefräst habe, bin ich für alle Tipps dankbar.
    Mein Plan bis jetzt ist, erst einmal den Akkutank herzustellen. Den alten Halogenlampenkopf (DEV-Pein) werde ich vorerst weiter verwenden.


    Die Akkus laufen auch noch, NiMH 14,4V, 5Ah, vier Stangen à 3 Zellen.
    Der alte Tank war aus Alu und hatte eine Wandstärke von 5mm.
    Der neue soll aus Delrin werden.


    Als Maße für den neuen hatte ich gedacht: Innendurchmesser 80mm, Wandstärke 7,5mm, Boden 15mm.
    Frage: Sind die Stärken ausreichend?


    Ich habe schon einen Delrin Rundstab rumliegen.
    Frage: Kann man den ausdrehen oder fräsen mit den erforderlichen Toleranzen und wie gross/klein sollten die sein?


    Der Deckel soll mit zwei O-Ringen abgedichtet werden, einmal axial und einmal radial.
    Frage: Welche Maße (Schnurdurchmesser und Innendurchmesser) sollten die haben?


    Die Deckelbefestigung möchte ich mit Spannverschlüssen machen.
    Frage: Die vorgesehenen 7,5mm Wandstärke müssten für eine Schraubbefestigung reichen?


    Ich weiss, viele Fragen, aber hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen...


    Selbstverständlich gibts es von mir auch Zeichnungen und alles was dazugehört.


    Viele Grüsse
    sebi


    P.S. Vielleicht bin ich auch ein wenig blauäugig und mein Vorhaben ist mit meinen vorhandenen Ressourcen nicht durchführbar :O
    P.P.S. Vorbilder sind die Projekte von Pfiffikus25 und Inselaffe.

  • Hi!


    Ich hab auf meiner Homepage alle Pläne meines Projektes liegen ... hast du die schon gefunden? Ich hab allerdings ein Gewinde im Tank benutzt, und keine Spanner.


    Wenn du ein Dokument brauchst, wie man O-Ringe und deren Nuten dimensioniert, dann schick mir ein Email. Ich habe für den radialen 3mm, und für den axialen 2.72mm verwende, aber ich denke alles im Breich 2.5-3mm ist angemessen. Wichtig ist nur, dass die Nutbeite und Nuttiefe stimmen.


    Delrin kann man sehr gut Drehen/Fräsen, damit ist es kein Problem die notwendigen Toleranzen hinzubekommen. Ich hab einen neuen Tank geplant, und ich werde auch 7.5mm Wandstärke machen. Nachgerechnet hab ich es nicht, aber das sollte so überdimensioniert sein dass es auf alle Fälle hält. Mein 300mm langer, 90mm Aussendurchmesser Tank hat eine Wandstärke von 2.5mm, und der war bis 40m immer dicht bzw. hat sich nicht verformt. Den Boden mit 15mm finde ich dick, ich habe 10mm eingeplant, aber mein Tank hat nur 70mm Aussendurchmesser. Sollte aber auch für 95mm mehr als ausreichend sein denke ich. Wenn ich mal Zeit habe, dann rechne ich den Tank mal in einem FEM Programm durch ... mit 10bar Überdruck?


    Aber: Wenn du nicht selbst drehen kannst, und wen dafür bezahlen musst, dann kauf die einen Tank, das kommt im Endeffekt billiger!


    LG Wolfgang


    PS: An die Mods ... wo ist denn der Teil im Forum, wo man die Selbstbastel Threads reinlegen kann? War doch abgemacht, dass ihr den einrichtet?

  • Genau.. wo issn unser bastel-Studio?



    Zur meiner Lampentank-Konstruktion...


    80mm Innendurchmesser, 5mm Wandstärke, PVC-Druckrohr. Von daher musste ich nichts ausdrehen.


    Wenn du den Tank aus Delrin drehen willst, dann musst du einen möglichst dicken Bohrer für die Drehbank haben und entweder ein Futter, durch welches du den gesamten Delrinstab durchschieben kannst oder halt eine Lünette. Wenn du sowas hast: leg los. Die Wandstärken passen denk ich mal. Die Komerziellen haben auch keine dickeren Tankwände.


    Zu deinen O-Ringen: Ich verwende einen Oring mit 80mm Innendurchmesser und 5mm Schnurstärke. Das hält soweit erst mal dicht. Das aber nur zur Axialdichtung.


    Radial ist so eine Sache. Ich habe das wieder fallen lassen, weil bei der Verwendung von Spannverschlüssen es gut sein kann, dass du den Tank nach dem Tauchen nur ganz schwer aufbekommst. Wenn du den Deckel schraubst, sollte das gehen, weil du mehr Kraft aufbringen kannst. Die Sache wird mit Spannverschlüssen auch ohne Radialdichtung dicht.


    Pfiffikus: O-Ring Dimensionierung? Das Dokument hätt ich auch gern. Schickst dus mir auch?



    Auf-Auf zur nächsten Bastelaktion.... Ende des Monats gehts zum Bleigießen. P-weight-Form schweißen und dann gießen... Wenns klappt, werd ich wohl ein paar mehr gießen. Vielleicht hat ja noch jemand interesse?

    experience leads to good judgement
    but... experience comes from poor judgement
    Will sagen: jeder fängt mal an

  • Grüßeuch,
    ich hab mir unlängst auch einen Akkutank gebaut.
    Mittlerweile hat mein Kumpel auch einen und meiner Taucht jetzt schon seit ~3Jahren mit mir und hab noch nie Probleme gehabt.


    Ich hab einen Innendurchmesser von 83 gewählt. Das Teil hab ich aus einem 100er Rohmaterial ohne liunette gedreht. Das einzige Problem ist, dass du einen Passenden Innenausdrehstahl brauchst. (einen Langen Bohrer natürlich auch)


    Aber das war eigentlich nicht das was ich euch sagen wollte.


    In meinem Akkutank arbeiten zwei 6V 5Ah Laternen akkus für mich.
    Dev Pein Artikel nr.: 70340


    Sind billiger, leichter zu Pflegen als NiMh, und unkaputtbarer...
    Der einzige Nachteil sind die Mximalbelastung von 5A.
    --> ergibt eine Wattzahl von 60W
    Mit einer 50W Birne brennt die Lampe aber nur ca. 35min (Burntest)
    Mit einer 20W Birne 125min (burntest)


    Deßhalb wird bei mir über kurz oder lang ein HID kopf kommen oder ein 14Ah akkutank ala Halcyon. (der jetztige schaut aus wie der Kleine Bruder)


    Gruß Markus

  • Wenn ich im Moment vor der Entscheidung stehen würde mir einen neuen Akkutank zu bauen würden es ohne lange Nachzudenken Li-FePO4 Akkus werden - gleiche Kapazität wie Li-Mn, so gut wie keine Pflege notwenig, extrem lange Lebendauer, extrem hohe Stromabgabe, extrem schnellladsefähig und wichtig - eigensicher.


    Bekommst du als A123 Zellen (und nur das Original nehmen!) im Onlinehandel und von A123 Racing das passende Ladegerät dazu. Das macht dir dein Pack dann in 15-45 min Randvoll mit 10A Ladestrom. :-)
    Daneben sehen die "modernen" Halcyon Akkutanks ganz schön alt aus ;-)


    Gruß
    MikeRD03

  • Hi Alex,


    Right, das sollten Originalen sein. Beim Verlöten drauf achten, daß die Zelle nicht zu heiß wird - das mögen LiFePO4 Zellen nicht, sprich nicht mit 100W drauf rumbraten :-)


    Als Tip am Rande - die billigste Quelle sind die neuen 36V Akkupacks von DeWalt (Akkuschrauber). Da sind nämlich rein zufällig 10 * A123 original Zellen drin mit 2300mAH :-)


    Ich hab die Zellen testweise auch mal auf fast Null Volt runter entladen, was bei anderen Akkutypen normalerweise den sofortigen Tod zur Folge hätte - Ergebnis: Kein feststellbarer Kapazitätsverlust nach langsamer Ladung, sprich im Notfall die LED brennen lassen bis Null Licht ohne Reue.


    Gruß
    MikeRD03

  • Hi,


    vielen Dank für eure Antworten!


    Pfiffikus25:
    Hab Deine Pläne alle gefunden. Ohne die hätte ich wahrscheinlich gar nicht angefangen. An dem Dokument für die O-Ring Dimensionierung bin ich sehr interessiert. Das ist bis jetzt eines von zwei Hauptproblemen.
    Alles andere könnte ich auch überdimensionieren, aber das Angebot mit der Berechnung der Wandstärken nehme ich natürlich gerne an. 10 Bar Überdruck müssten eigentlich reichen, aber wer weiss, eventuell werd ich ja doch noch mal Höhlentaucher, also vielleicht 15 Bar? Das ist aber nicht sooo wichtig, ich hab hier mal die Wandstärken einer Halcyon gesehen und die sind in dem Bereich.


    Inselaffe:
    Du hast recht, das mit der Radialdichtung ist so eine Sache. Mein alter Tank war mit zwei Radialdichtungen abgedichtet und es war ziemlich schwer, den Deckel aufzubringen. Ich würde mich halt grundsätzlich mit zwei unterschiedlichen Dichtungen wohler fühlen als nur mit einer axialen.
    Blei giessen, macht man das nicht an Silvester? :-D Da hätte ich Interesse.


    Wie ist das denn bei GDS oder Agir Brokk, die haben doch einen axial und einen radial? Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung mit...


    Die Entscheidung Spannverschlüsse vs. Gewinde muss ich noch treffen, das hängt auch damit zusammen, was mein Dreher kann und wie viel er dafür verlangt. Ein Kumpel hat ne Drehbank, allerdings hat er Bedenken wegen der Vibrationen, die beim Ausdrehen des Zylinders auftreten würden. Das heisst, er hat wahrscheinlich keine Lünette? Und Drehstahllänge ist bei ihm auch ein Problem. Dabei dachte ich, der schwierigere Teil würde der Deckel sein mit den Nuten und kleinen Abmessungen. Das habe ich völlig falsch eingeschätzt. Echt blöd, aber jetzt muss ich erst mal schauen, ob ich jemanden finde, der das machen kann.


    Akkus sind bei mir im Moment kein Thema, da ich erst noch die alten verwenden kann. Für Blei- oder Li-Akkus bräuchte ich noch ein neues Ladegerät. Andere Akkus werde ich irgendwann mal einbauen, aber das dauert noch. Das hätte im Moment zwar Einfluss auf die Dimensionierung des Tanks, aber erst muss ich die anderen Probleme lösen.


    Und irgendwann kommt vielleicht auch noch ein anderer Lampenkopf (HID, LED - träum :pfeif: )

  • Hallo Sebi,


    meine GDS Classic 18 ist nur 1x Axial gedichtet!


    Wie siehts denn mit dem Deckel aus?


    Könnte mir Vorstellen, dass der sich bei grossem Druck zuerst verformt!?


    Ist aber nur ne Vermutung!


    Gruß


    Sascha

  • Hi,


    wie lange hast Du Deine GDS schon? Auf der Homepage steht irgendwo, dass einmal axial und einmal radial gedichtet wird. Beim Deckel mache ich mir keine Sorgen, den kann ich auch 50mm hoch machen. Würde ich eh am liebsten machen. Ich finde, der von Agir Brokk sieht echt geil aus. Wie dick ist der Deckel denn bei Dir?

  • Hi Sebi,


    kann dir net genau sagen, wie alt die Lampe ist, weil ich sie von nem Kumpel gekauft hab.


    Schätze ca 2,5-3 Jahre.


    Der deckel ist im gesamten 25mm dick.
    Wovon 9mm abesetzt sind(für den O-ring und den Tank).


    Gruß


    Sascha

  • Jetzt hab' ich jemand gefunden, der mir Zylinder und Deckel für 50 Euro machen würde. Was sagt Ihr dazu, ist das ok? Wie gesagt, ich hab keine Ahnung wie aufwendig das Drehen ist und wie lange das ganze dauern würde.

  • Das ist i.O, wenn du schon Akkus und Material hast.


    Ansonsten:



    Kabeldurchführung ca 6 Euro
    Schalter mit Dichtkappe 3 Euro
    Kabel-Stecker etc....vernachlässigbar
    Akku, NiMh, 100 Euro
    Material, ca 10 Euro
    Spannverschlüsse je 10 Euro
    Edelstahlschlauchschellen je 4 Euro
    Drehen, Lohn: 50


    kommt man knapp auf 200 Euro. Mit diversen Versandpauschalen auch schnell auf 220-230.


    Dafür kann man auch einen kaufen.
    Muss also IMHO schon nicht nur der Spargedanke hinterstehen sonder Bastelspaß


    Gruß ausm Sauerland,
    Inselaffe

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  • Bastelspass war auf jeden Fall der Hauptgrund, warum ich das ganze machen wollte. Ich wollte vor allem mal sehen, wie das ganze mit der Drehbank funktioniert. Ich dachte halt: Aufbohren, Einspannen, Drehen, FERTIG


    Und am Anfang hatte ich auch zwei Leute, die meinten, das müsste gehen. Aber als ich das Material hatte und ihnen die Dimensionen für den Zylinder gesagt habe, haben sie geschluckt und gemeint, dass das wohl nix wird.


    Darum bin ich jetzt ein bisschen frustriert, weil es halt nicht das gleiche ist, wenn ich das ganze einfach von jemandem nach einer Zeichnung anfertigen lasse und ich dann die fertigen Teile wieder bekomme.


    Die Kosten habe ich ähnlich kalkuliert. Ich bin noch auf der Suche nach einem Laden, bei dem ich das meiste (Schalter, Kabeldurchführung, Spannverschlüsse, Schlauchschellen) auf einmal bekomme, so dass ich nicht 5 mal Versandkosten habe. Einzelne O-Ringe hab ich auch noch nicht gefunden. Nur 'ne Sparpackung mit mindestens 20 Stück.

  • DEV-Pein??? Nie gehört... 8o


    Scherz beiseite, mein Lampenkopf und der Tiefentladeschutz sind von denen, Ladegerät auch. Allerdings sind das nicht die billigsten und irgendwie ist mir der Laden nicht sooo sympathisch. Darum hab ich da auch schon lange nichts mehr gekauft.
    Moment, ich habe gerade noch mal auf die Webseite geschaut, da steht, dass es die alte Geschäftsführung nicht mehr gibt. Aber der Katalog hat sich seit meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren nicht wirklich verändert...

  • Ähm... Einzelne O-Ringe bekommt man in allen erdenklichen Größen hier



    www.lelebeck.de



    Der versendet schnell und im einfachen Briefumschlag. Hab damit nur gute Erfahrungen gemacht.

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  • Lelebeck ist wirklich gut, kannte ich noch nicht. Schneller und günstiger Versand sind eine Menge wert. Meine O-Ringe werde ich wohl da bestellen.


    Aber erst warte ich noch auf das Dokument von Pfiffikus für die Dimensionierung. Dann kann ich Schätzen durch Wissen ersetzen :)