Höhlentauchen - Stressmanagement

  • moin,


    ich habe mich in der letzten Zeit bislang nur theoretisch mit dem Thema Hölentauchen beschäftigt, und muß feststellen, daß diese Art des Tauchens eine gewisse Faszination auf mich ausübt :-D


    ...so bin ich über´s www hier gelandet, ...hier scheinen sich ja unter Anderem einige Grottentaucher zusammengefunden zu haben.
    Auf den Ausbildungsplänen der einzelnen Organisationen welche das Höhlentauchen vermitteln, steht neben den ganzen drills & skills auch das Stressmanagement, das beim tauchen im allgemeinen, m.M.n. beim Hölhlentauchen eine übergeordnete Rolle spielen sollte.
    Das mit dem handling der Ausrüstung, eine gute Vorplanung des Tauchgangs etc. schon viel gewonnen ist, ist mir klar.


    Aber wie verhaltet ihr euch, wenn etwas nicht so klappt, wie es eigendlich sollte? ...ich meine nicht das Procedere, was als nächstes gemacht wird, sondern euer Stressmanagement um einen klaren Kopf zu behalten...
    - oder läuft das in einer solchen Situation parallel ab
    - habt Ihr hier euer eigenes Verhaltensschema, das Ihr abarbeitet?
    - wenn ja, wie schaut das denn aus...
    - oder seid Ihr alle so harte Hunde, daß euch sowas schon seit eurem ersten Höhlentauchgang nicht tangiert 8o


    cheers, der arnd

  • Hi Arnd,


    zur Beantwortung Deiner vielfältigen Fragen würde ich Dir einen Kurs bei einem Verband empfehlen, der Höhlentauchen professionell ausbildet, z.B. ........


    PS: mit Deiner Vollgesichtsmaske wirst Du da allerdings besser nicht aufschlagen :D

  • Hallo Arnd!


    Das wichtigste ist wohl das man selbst, sowie der Tauchpartner ruhig bleibt. Falls erforderlich eben den Tauchpartner beruhigen um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Also vor allem Ruhe bewahren.


    Wenn dann noch einheitliche und geregelte Abläufe hinzu kommen ist schon viel getan. Natürlich sollte das ganze geübt und trainiert werden, damit das Vorgehen eine gewisse Routine erhält. Hilfreich ist dabei sicherlich wenn man als "Tauchteam" ein eingespieltes Team ist und weiß was, wann und vor allem wie zu tun ist.


    Gruß,
    Sven

    ...isch glaub isch werd bekloppt ;)


    ...ausserdem ist Deko eh relativ und subjektiv. Man muss nur dran glauben, dann funktioniert sie auch...

  • Hi Arnd,


    Stress steigert sich, ausgehend von einem ersten Ereignis, man spricht hier von "Incident Pit". Wenn Du danach suchst, findest Du sicher was. Der Trick ist, die Stressspirale möglich früh zu unterbrechen. Dazu gehört die Richtige Einstellung (ich weiss, ich kann jederzeit den TG abbrechen) genauso wie eingespielte Reaktionsmuster auf Situationen, um jederzeit Herr der Lage zu bleiben. Reagiert man richtig auf ein Problemchen, wird dadurch kein Problem und es gibt auch Sicherheit zu sehen, daß man die Situation gemeistert hat.
    Meist äussert sich Stress zuerst in Tarierung und Trim. Werden diese Schlechter, ist das das erste Zeichen für Stress. Man überlegt sich wieso und stellt den Stressfaktor ab.
    Die ganze Höhlentauchausbildung ist Stressmanagement - danach sollten Dich keine Situation mehr überraschen, sondern Du solltest sofort die Lösung kennen.


    Grüße
    Peter

    Richtige Flossen haben 33Ah, aber ganz sicher keine Schlitze!

  • Moin moin,


    Tauchgang-Abbruch! Das kann auch schon vor dem Tauchgang passieren...


    Alles zum Loch runter geschleppt, alles zusammen gebaut, dann ins Gerät und als ich bis zum Bauch dann endlich im Wasser stand, Pffft. Abblasende Ausrüstung. Tja, das wars, raus und alles wieder weggeschleppt. Aber später dann das UW-Video der Kumpels genossen...


    Gruss, Kuddel.

  • Hi Zusammen,


    die beste Methode zur Stressbewältigung ist meiner Meinung nach die Stressvorbeugung bzw. das möglichst frühe Erkennen von Stress. Wie meine Vorposter schon angemerkt haben hilft ein eingespieltes Team dabe ungemein. Und wenn ich immer genau weiß, wie ich in bestimmten Situationen reagieren kann/sollte, dann bleibt der Stresslevel relativ gering. Und am allerbesten ist es natürlich, wenn ich auch weiß, wie meine Tauchpartner reagieren werden um mir (wenn nötig) zu helfen. Ich will ja keine Werbung machen, aber wer nach dem "mach's richtig" Standard ausgebildet ist, der weiß, wie gut einem das in vielen Situationen hilft.


    Grundsätzlich hilft aber immer auch die PADI Methode...


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Arndt,


    sehr viele potentielle Stresssituationen lassen sich durch Antizipation von möglichen Problemstellungen die möglicherweise Stressrekationen bewirken können erreichen. Man spielt mit dem Team/dem Tauchpartner mögliche Szenarien durch und erarbeitet Lösungen hierfür, oft ergeben sich diese einfach in der Standardisierung von Prozeduren und bei Verwendung von gleichen Equipmentkonfigurationen im Team/beim Tauchpartner (DIR System)


    Ein guter Cavekurs vermittelt einem Stresslösunges- und Problembewältigungsmanagent. Der gesunde Menschenverstand und eine gute grundsätzliche "Awareness" für die Umgebung und den Tauchpartner/Teammitglieder hilft enorm.


    Kennen des eigenen Komfortlevels ist sicherlich kein Nachteil und bewahrt einen Grenzen zu überschreiten.


    Ausreichend Sicherheitsmargen (Gasmenge, Scooterlogistik, Bailout, Ausfall von x usw. ) einzuplanen, verschafft einem Zeitpolster für Problemlösungen, ohne das es wirklich zu ernstem Stress kommen muss, mann muss ja zum Ausgang und kann net einfach hochtauchen :-)

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man erst einmal ein Schaf sein. (A.Einstein)

  • moin zusammen,


    schönen Dank für die Antworten. Nachdem ich dann wußte, wonach ich im Internet suchen muß (Incident Pit), stellte Dieses mir interessantes (und auch in ausreichender Menge) Lesematerial bereit...
    Das die TG-Planung eine ausschlaggebende Rolle spielt - selbstredend neben der fundierten Ausbildung - habe ich mir fast gedacht.
    Bei der Ausbildung wird also u.A. vermittelt, die ersten Anzeichen von Stress zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Bei plötzlichen Ereignissen werden standardmäßige Skills abgerufen - na, das hört sich ja einfach an... !:X


    Diese disziplinierte und konsequente Herangehensweise an Tauchgängen gefällt mir...


    Frank:


    ...wie...? ...wo...? ...was ? ....was für eine Maske...?


    LG Vic Dorm