Intersurgical Intersorb Plus - Erfahrungen

  • Hallo zusammen,


    ich habe in meinem SCR Kurs Intersob Plus benutzt und mir daher für meine weiteren Taucherfahrungen auf meinem Dolphin den gleichen Kalk gekauft zumal er anscheinend ein recht gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.
    Mittlerweile habe ich einen Inspiration und immer noch einiges von dem Kalk. Ich habe mir mittlerweile auch etwas mehr Gedanken zu Kalksorten gemacht und bin mittlerweile etwas unsicher bezüglich dieser Kalksorte. Leider konnte ich hier mit der Suchfunktion keinen Beitrag zu Intersorb finden und auch auf RBW gibt es recht wenig Infos darüber. Scheinbar wird er nicht sonderlich häufig genutzt und ich habe den leisen Verdacht, dass es dazu ggf. gute Gründe geben könnte.
    Hat jemand Erfahrungen mit dem Kalk? Wenn ja welche?
    Der Spherasorb des gleichen Hersteller wird ja dagegen relativ häufig verwendet. Er ist zwar auch etwas umstritten, diejenigen welchen ihn benutzen scheinan damit jedoch gut zu fahren.
    Der Intersorb hat gemäss Datenblatt eine geringfügig kleinere Absortionsrate (ca. 10%) diese wird durch den Preisvorteil aber allemal wieder wett gemacht. Ich würde den Kalk also im Inspi gerne einsetzen wollen, aber für die geringere Absorptionsrate einen Abschlag bezüglich Standzeit nehmen und diese auf 2,5 Stunden statt 3 begrenzen wollen und gehe mit meinen derzeitigen Kenntnisstand davon aus damit hinreichend auf der sicheren Seite zu liegen.
    Wie ist Eure Meinung dazu? Sind ggf. Probleme mit dem Kalk bekannt?
    Das er vom Hersteller nicht zum Tauchen freigegeben ist, ist mir dabei bewusst. Darüber möchte ich in diesem Rahmen auch nicht diskutieren. Für den Inspi ist ja ohnhin nur der Sofnolime freigegeben und ebenfalls ist der Spherasorb nicht vom Kalkhersteller zum Tauchen freigegeben.


    Freue mich auf Euren Input. :)


    Gruss,
    Frank

  • Hallo Frank,


    ich habe bisher nur Divesorb und Spherasorb verwendet, wobei ich beide nicht bis zum Anschlag getaucht habe.
    Ich konnte beim Atemwiderstand keinen Unterschied feststellen und bevorzuge daher den nicht so staubigen Spherasorb.


    Der Intersorb hat (sofern mich google nicht auf das falsche Produkt gelenkt hat) eine Zylinderform, die ich sowohl mit Blick auf eine homogene Befüllung, als auch wegen der dadurch deutlich kleineren Oberfläche, als eher ungeeignet betrachten würde.

  • Hai Frank,


    auch ich benutze seit Anfang meiner Rebreatherzeit den Spherasorb und kann nur Gutes (bildet keine Lauge, funktioniert auch noch mit viel Wasser im Behälter und in kalten Gewässern) über den Kalk berichten.
    Bei meinem Crossover Kurs (auf den rEvo) habe ich erfahren, dass es nach Messungen von APD bei einigen Kalksorten, die nicht für das Tauchen freigegeben wurden, zu wesentlich höheren Einbrüchen bei der Absorptionsleistung kommt, wenn die Temperatur sinkt. Leider gibt es hier keine Auflistung, um welche Kalksorten es sich handelt.


    Ich persönlich bin der Meinung, dass man am Kalk nicht sparen sollte, da dieser zu den wichtigsten Bestandteilen des Rebreathers gehört und es sich nicht lohnt, wegen ein paar Euros in Schwierigkeiten zu kommen.
    Das ist aber nur meine Meinung und es muss jeder den für sich optimalen Weg finden.


    Viele Grüße


    Volker

    Bitte beachten Sie auch die Rückseite dieser Nachricht.

  • Moin moin,


    Seit 2000 kreisel ich nun, anfangs mit Drägerkalk, dann mit dem Intersurgical Spherasorb. Den Plus kenne ich nicht. Mit dem IS habe ich bisher keinerlei schlechte Erfahrung. Den habe ich einmal 5,5 Std. am Stück geatmet, kein Problem (Wassertemp. in der Höhle ca. 16 °C, dann wieder draussen im Mittelmeer ca. 21 °C). Oftmals kreisel ich den hier zu Hause im Kreidesee bei ca. 4-9°C. Dazu muss ich sagen, in einem PSCR mit gasumströmter Kalkpatrone, somit kein direkter Kontakt zum Wasser.
    Ich habe zum Testen noch zwei Kanister SodaLime hier. Der ist allerdings recht brüchig und staubt doch arg.


    Also den Intersurgical Spherasorb (nicht aber den Plus, mangels Kenntniss) kann ich für mich beruhigt nutzen.


    Gruß, Dirk.

  • Moin zusammen,


    danke schonamal für den ersten Input soweit. Freue mich aber wenn noch mehr kommt ;)
    Was den Spherasorb angeht wie gesagt dazu habe ich auch schon genug gefunden und ich würde den auch relativ bedenkenlos Tauchen. Mir geht es wirklich um den Intersorb, seine Absorptionsfähigkeit und meinen Ansatz diesen wegen der ca. 10% weniger auf 1,5 h zu begrenzen.
    Ich bin auch der Meinung das man nicht am Kalk sparen sollte und eben nicht zu Lasten der Sicherheit, weswegen ich eben die Standzeiten auch nicht strecken will sondern beien Intersorb eben auch noch kürzen.
    Zu den Untersuchungen hinsichtlich Absorptionsleistungen bei "Fremdprodukten von Sofnolime" gab es dann nach deren Aussagen Durchschläge schon bei oder unter 3 h Standzeit? Hast Du da vielleicht einen Link?
    Was die Bauform angeht, so ist es schon richtig sie ist zylindrich, lies sich im Dolphin aber gut packen. Was die Oberfläche in gepacktem Zustand angeht so sollte sie jedenfalls nicht schlechter als Kugelform (Spherasorb) sein. Die Walzen sind auch recht kurz und in der Körnung ist er dem Sofno 797 dann schon recht Nahe, was diesen Teil angeht habe ich daher recht wenig Bedenken.
    Die grössten Bedenken meinerseits liegen in einem evtl. grösseren leistrungseinbruch bei Kälte. Auf der anderen Seite ist ja aber der Inspi Scrubber schon wesentlich besser isoliert als der vom Dolphin und gleich zeitig bleibt die überströmte Oberfläche über die fortschreitende Reaktion doch auch wesentlich konstanter als die beim Dolphin.
    Sehr verwunderlich bleibt es aber eben, dass scheinbar so viel Spherasorb benutzt wird und so wenig Intersorb..
    Woran liegt das?

  • Moin moin,


    zum Atemkalk für die Medizinanwendung (zB. der Intersurgical Intersorb Plus) soll man bedenken, dass dieser eben für die "Anästhesieanwendung" also für Beatmungsgeräte im OP entwickelt wurde. Dort herrschen andere Bedingungen als im Wasser. ZB. Zimmertemperaturen (19-21°C), leichte CO2-Absorption, ständige Überwachung des Patienten. Beim Tauchen herrscht Wasserdruck, Kälte, hohe Atemfreqenz, starker CO2 Aufbau.


    Bedenke dies bei der Kalkwahl.


    Der wohl beste Atemkalk in Bezug auf Leistung ist der Drägerkalk und seine Militärausführung. Nachteil ist der hohe Preis.
    Einige gute Infos zum Thema Kalk kannst Du im Buch "Tauchen mit Sauerstoffkreislaufgeräten" von Waldemar Boczek und Jens Hilbert finden.


    Gruß, Dirk.

    Einatmen, ausatmen. Locker bleiben. Wundern!

    2 Mal editiert, zuletzt von Kuddel ()

  • Hallo,


    also ich nutze derzeit in meinem Inspi Sofnolime und wechsel auch schon mal zu Spherasorb und zu Sodalime der ist wie der Sofnolime und wird auch bei molecular in England hergestellt.
    Habe mit allen bisher gute Erfahrungen, möchte aber auch dazu sagen das ich den nicht bis aufs letzte ausreize und nach max. 3,5 std wegkippe.


    beste grüße


    Juergen

    Tauchen ist wie fliegen in nasser Nacht, jeder sollte dies einmal erlebt haben!

    Einmal editiert, zuletzt von tauch_jogi ()

  • Hmm aus den Datenblättern sind die Testbediengungen leider nicht ersichtlich Kuddel.Aber ein guter Indikator dürfte aber der Anteil des Calciumhydroxides. Klar ist der Anteil des Reaktionsfähigen Stoffes höher so dürfte auch die Reaktion höher sein.(CO2 Absorbtion) Und nur weil Dräger da für Militärrtechnik und Profitaucher draufschreibt muss da noch lange nicht das beste drinn sein. (wer beim Bund war kennt manchmal den Schrott den man da bekommt)
    Dräger Divesorb 74%-80%
    Sodasorb ca. 80%
    Intersorb Plus 75%-80%
    Spherasorb 75%-80%


    Gruß euer Doom




    :)

  • Habe gestern auf der Messe mit den Jungs vom Revo gesprochen.
    Die haben wohl angesichts des jüngsten CE-Tests einige Kalksorten unter CE Bedingungen (4°C, 1,6 l CO2/min bis Durchschlagen) durchgeprüft. Demnach kam kam nach Sofnolime lange nichts. Alle anderen Sorten kamen auf keine 50%. Das stimmt einen natürlich schon bedenklich.
    Interessant wäre hier natürlich üb dieser "Leistungsunterschied" bei einer unter normalen Tauchbedingungen wahrscheinlicherer CO2-Produktion von 0,6-1,2 l CO2/min C linear ist, oder sich erst bei der recht hohen Belastung von 1,6 l CO2/min evtl. überproprtional ausbildet.


    Ich denke ich werden den Intersorb bald mal im begrenzten FW auch im Inspi ausprobieren, aber in jedem Fall bei den jetztigen Tempearturen die Standzeit auf 2 Stunden begrenzen.

  • hai
    die revo tests weiss ich auch.aber nach eigener erfahrung taucht sich der spherasorb gut,habe sogar das gefühl das der spherasorb mindestens gleichwertig ist.das problem liegt glaube ich wo anderes.hatte mit jens hilpert und uwe lessmann auf der tek austria ne nette diskussion.danach ist die grundbedingung für nen top arbeitender kalk viel wärme.das funktioniert am besten in einer isolierten röhre, die mit ausatemluft umspült wird.kerntemperatur heisst da das zauberwort.
    denke die tests werden aufn revo gemacht.das scrubberdesign ist nicht wirklich dafür da um den kalk warm zu halten.darum gibt auch revo als standard sofno 797 vor.die gleichen tests mit spherasorb auf nem pscr,meg oder jj würden wahrscheinlich anders aussehen.
    delta p hat doch mal so vergleich rausgebracht wie das sentinel und der rest so drauf sind.glaube mich zu errinnern das füllgewicht-durchbruchszeit co2 das revo ziemlich schlecht abschnitt.
    oder ganz anders gesagt
    ich glaube nur an satistiken die ich selber gefälscht habe.
    gruss sepp

  • Klar die Temperatur ist natürlich das Kernthema dabei..
    Sonnst wäred die Anästesie-kalk vs. tauchkalk-Diskussion ja ohenhin obsolet..
    Nur der Aufbau des kalkbehälters ist nunmal so wie er ist. Der Rebreather ist ja schon gewählt insofern gibt es da keine Änderungsmöglichkeiten für mich, wobei auch da von Dolphin zu Inspi schon eine deutliche Isoaltionssteigerung durch die zweite Hülle zu verzeichnen sein sollte..
    Im Vergleich zum rEvo sollte die Isolation beim Inspi auch besser sein.


    Was man vielleicht noch machen könnte, wäre eine Art Isolationsflies um den Scrubber vor Befsetigung zu machen.
    Die große Frage bleibt aber welchen Sicherheitsabschlag man sinnvollerweise für die Minderleistung durch Kälte gegenüber Sofno 797 nehmen sollte (das man einen braucht steht für mich fest) und inwie weit sich diese Minderleistung ggf. erst durch gleichzeitige hohe CO2-Belastung überprportional bemerkbar macht.. Oder da gerade nicht? (weil hohe CO2-Belastung = viel Reaktion im Kalk = viel Eigenwärmeproduktion ?)

  • Moin Sepp,


    grüß mir meine alte Heimat ;)


    Zitat

    ...aber nach eigener erfahrung taucht sich der spherasorb gut,habe sogar das gefühl das der spherasorb mindestens gleichwertig ist.


    Worauf begründet sich Dein Gefühl dabei? generell ist glaube ich davon auszugehen, dass im Warmwasser alle Kalksorten mit annähernd ähnlichem Calciumhydroxidgehalts ähnlich gut sind..
    Die Frage ist was passiert bei Kälte.. Da gebe ich dir einerseits Recht da kann man schonmal durch den aufbau und die Isolation des Scrubbers einiges machen.. Insofern wenn Dein gefühl von sehr gut isolierten geräten stammt ist es sicher recht zuverlässig, aber wenig verwunderlich. Wenn es aber von schlecht isloierten geräten wie dem Dolphin rührt ist es schon besser für mich verwertbar ;)
    Auf der anderen Seite ist es natürlich so, dass per se wenn man die CE-Standzeiten einhält beim gestesten Kalk in Realität noch ein riesiger Puffer besteht, denn beim durchschnittlichen Tauchgang ist man ja Meilenweit von den 1,6 l/min CO2 entfernt, so dass ein dauerhaft Durchschlagfreies Tauchen auch noch kein richtiges Indiz wäre, dafür dass der Kalk bei gleicher Temperatur aber höherer Anstrengung nicht doch Mal durchschlagen könnte..


    Schwieriges Thema.. Nunja.. Morgen wird unter Aufsicht probiert.. In der Ostsee, da hat das Wasser noch weniger als 4 °C 8o

  • Ja viel CO2 auch viel Reaktion im Kalk. Gerade bei Exothermen Reaktionen steigert die Menge des zugeführten Stoffes die Reaktion (CO2).
    Es gibt aber zwei weitere Elemente die allen Atemkalksorten hinzugefügt werden. Das ist meist Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Diese beiden Elemente nehmen nicht an der Reaktion direkt teil. Sie gelten aber als Katalysatoren der Reaktion. Sie stehen höher im Periodensystem daher haben sie eine stärkere Reaktion. Sie erzeugen zusätliche wärme um die Reaktion des Calciumhydroxides anzuschieben. Nun kann es sein das diese beiden Elemtene bei Anästesie-Kalk nicht so Stark vorhanden sind da die Reaktion ja bei Raumtemperatur stadtfinden soll und der Kalk eventuell nicht zu heiss werden sollte.
    Man könnte sicherlich Anästesie-kalk verwenden man müsste ihn dann demenstrechend stark voratmen und gut isoliert halten.


    Da kommt mir die Idee von der Heizspirale im Scrubber 8o