So,
nachdem ich ja seit ein paar Tagen die Lizenz zum lustige Gase schnaufen habe, wollte ich nun wissen, wie das so geht mit dem Mischen. Schon länger geplant, durch verschiedene Dinge mehrfachverschoben, war es dann heute soweit: Bei widrigsten Wetterbedingungen habe ich die große Stadt verlassen und mich in die Einsamkeit des Ammersees begeben. Am Ufer des selbigen hat unser Robert seit einigen Monden seine Basis, und dort sollte ich in die dunklen Geheimnisse des "Gasblenders" eingeweiht werden.
Teil 1: Die Theorie
Der eigentlich öde Teil. Wer will schon zum wiederholten Male hören, wie böse Sauerstoff ist und was es zu beachten gibt, und der ganze rechtliche Kram erst... Robert hat das ganze super aufgebaut, die Informationen knapp und präzise zusammengefaßt und kann einem super Erklären, warum was so ist und wie das ganez zusammenhängt. Ein echter Augenöffner sind die Bilder von einem realen Unfall, verursacht durch einen nicht geeigneten Überströmschlauch. Das hätte auch schlimmer ausgehen können und schärft noch einmal das Augenmerk, wie wichtig es, ist, zuwissen was man tut, das richtige Material zuverwenden und immer sorgfälltig zu arbeiten. Auch ein bischen Formelkram kam noch dazu, mal will ja schießlich wissen, wie und was man rechnet vor dem Füllen.
Damit war dann der Vormittag durch und es ging zum spannenden Teil über..
Teil 2: Die Praxis
Alls erste hat mir Robert das ganze Füllbesteck erkärt, wie wann was wo festgeschraubt wird, welche Flaschen und Ventile in welcher Reihenfolge geöffnet und geschlossen werden müssen und was so die Feinheiten sind, auf die man achten muß. Dann kamen die Aufgaben: in eine leere 80er Stage ein TX50/15 mischen und eine D12 mit TX22/36 und 64bar auf TX21/35 toppen. Flugs den Rechner angeworfen, daß ganze mit verschiedenen Programmen gerechnet - und beinahe in die Falle getappt: Man sollte auch schauen, ob die Speicherflaschen noch genügend Restdruck haben, um das auch hin zubekommen. Beim Sauerstoff reichte es, beim Helium nicht, dazu aber später mehr.
Also als erstes die D12 hochdrücken, dann die 80er. Immer schön auch die Strömungsgeschwindigkeit achten und dem Eispanzer beim Wachsen zu schauen.
Weil die Heliumflasche vom Druck her nicht mehr reichte, bekamm jetzt die 80er zuerst ihr Helium. Dann die Speicherflasche an den Kompressor anschließen, Helium umpumpen und ganz zum Schluß mit Luft toppen. Fertig war die Laube und der Bube mußte zur schriftlichen Prüfung antreten. Und d der Schock - nix ankreuzen, selber schreiben, so ein Mist.
Nachdem auch das überstanden war, ging's erstmal an die Stärkung: Als kleinen Gruß aus der Würtembergischen Heimat hatte ich Maultaschen mitgebracht und Roberts Frau hat freundlicherweise für den Kartoffelsalat gesorgt. So gestärkt haben wir dann noch ein paar Tauchbilder angeschaut, die Flaschen abschließend analysiert und markiert und noch ein weng geratscht. Beim gleichen Siffwetter gings dann zurück nach hause.
An dieser Stelle ein ganz fettes Merci an Robert, daß er sich die Zeit für mich genommen hat, an seinen super Unterricht - und demnächst vertauchen wir den Stoff zusammen - versprochen.
Doc