Artur Becker

Schade schade, mir hat's beide Male. die ich mit denen unterwegs war, viel Spass gemacht.

Tja leider. Wieder eine Möglichkeit in der Ostsee zu tauchen weniger.

Deutsche Bürokratie eben...

Ulrich

Hallo Leute,

nachdem meine Aktion mit dem sidemount-Buch so gut gelaufen ist, schlage ich jetzt hier vor:

Lasst uns zusammenlegen und WIR kaufen die Artur Becker!

sieht so aus, als würdet Ihr mich nicht ernst nehmen.

Als privat, mit und für Freunde betriebene schwimmende Tauchbasis könnte so was doch laufen, oder nicht?
Ist jemand hier, der sich mit den Randbedingungen besser auskennt als ich und bereit ist was beizutragen?

Ich bin mir sicher, dass das Ding für nen Appel und en Ei verscherbelt wird, aber der Kaufpreis ist natürlich nicht alles.

Ich schmeiss jetzt mal symbolisch 5000 Euro in den Pott, wer noch?

Du weisst aber schon, warum der Betrieb eingestellt wurde? Ich bin kein Fachmann, aber im Prinzip ist die Sache wohl so, dass bei Passagierschiffen eine magische Grenze bei 12 Leuten ist: Willst Du mehr Passagiere, brauchst Du zB einen Arzt an Bord und eine ganz andere Zulassung und Versicherung etc. Fuer die AB galt da eine Uebergangsfrist, als die auslief, war die Sache (obwohl die Crew soweit ich weiss ABM Kraefte waren und der Tauchverein Greifswald da jede Menge freiwillige Arbeit reingesteckt hat) nicht mehr wirtschaftlich. Das Ding ist zu gross (und damit teuer im Betrieb) fuer nur 12 zahlende Gaeste und der andere Betrieb ist halt noch wesentlich teurer.

erstmal danke für die Info Rob!

Ist schon klar, wenn man so ein Schiff komerziell betreibt.

Auf meine Privat-Yacht kann ich soviel Leute einladen wie ich will!

Und wie sieht es mit einem eV aus dessen Mitglieder das Ding finanzieren?
Und Mitglieder die eine bestimmte Spende tätigen, können an Unternehmungen teilnehmen.
Wenn man einen gemeinnützigen Verein hätte ( z.B. zum Erhalten oder Erforschen deutschen Kulturgutes über und unter Wasser) dann wären solche Spenden sogar noch steuerlich absetzbar!

Hat jemand Ahnung wie hoch die fixen/laufenden Kosten hier sind???

Frag doch mal die aktuellen Betreiber. Keiner kann Dir das besser sagen
Auch was die Reglements angeht. Für alles weitere würde ich einen richtigen Anwalt anfragen auf Grund der doch recht verzwickte rechtlichen Ecken und eventueller Wege darum herum.
Die Idee an sich finde ich spitze, aber als Student spare ich schon ewig auf nen anständigen Trocki Da sind keine 5000 EUR übrig. Traurig traurig...

Hallo,

Zitat

Ich bin mir sicher, dass das Ding für nen Appel und en Ei verscherbelt wird, aber der Kaufpreis ist natürlich nicht alles.

genau der Satz sagt es. Ich galube das Schiff zu kaufen wäre in einer Eignergemeinschaft kein grösseres Problem. Der Unterhalt allerdings schon. Um die Becker sinnvoll betreiben zu können braucht man eine Stammbesatzung und einiges an Geld um die laufenden Kosten (Hafenliegegebühr, Klassifizierung, Instandhaltung, Versicherung, Personalkosten u.s.w.) begleichen zu können.
Meiner Meinung nach ist der Betrieb als Privatyacht finanziell russisches Roulett.
Trotzdem schön, wenn es weitergegangen wäre mit dem Schiff.
Ich habe einige Touren mit der Becker mitgemacht und möchte keine Stunde missen.

Viele Grüsse Rocco!

Zitat

Original von Taucher Tom

Und wie sieht es mit einem eV aus dessen Mitglieder das Ding finanzieren?

Der alte Betreiber war ein eV und die Stammbesatzung war von der Stadt Greifswald als ABM-Kraefte beschaeftigt.

Hallo alle zusammen,

ich habe ich hier neu angemeldet, da ich einige Info's zur Artur Becker geben kann.

Mein Name ist Michael Töpfer, ich bin Mitglied im TSC Greifswald und seit 1992 mehr oder weniger regelmäßig mit dem Schiff mitgefahren. Der eine oder andere kennt mich vieleicht auch von einer gemeinsamenTour.

Leider ist wohl das Ende für die Artur Becker endgültig gekommen. Nach Umsetzung einer EU-Verordnung durch das BSH wurde die Betriebserlaubnis durch diese Behörde geändert.

In unserem Fahrtbereich hätten wir nur noch mit 12 Gästen mehrtägige Fahrten außerhalb des 10 sm-Bereiches durchführen können. Dies ist wirtschaftlich bei einem Schiff dieser Größe nicht machbar.

Ein Erhalt der ursprünglichen Fahrterlaubnis wäre nur mit einer Zertifizierung als Fahrgastschiff möglich gewesen. Mal abgesehen von den Kosten wurde diese aber durch alle Zertifizierungsgesellschaften (Germ. Loyd u.a.) mit Verweis auf das Alter des Schiffes von vorn herein abgelehnt. Obwohl alle Sicherheitsbestimmung und Auflagen des BSH durch uns stets erfüllt worden, wurde auch eine Ausnahmeerlaubnis durch das BSH und das zuständige Verkehrsministerium abgelehnt.

Der Betrieb als Traditionsschiff wäre theoretisch möglich gewesen, jedoch wird die Fahrtgenehmigung für Traditionsschffe m. W. jährlich neu vergeben.

Demgegenüber steht ein derzeit notwendiger Wartugsaufwand von ca. 200.000 EUR (Wartung Hauptmaschine, 2 neue Hilfsdiesel u.a.m.)

Diese Investition bei jedes Jahr neuer unklarer Genehmigungslage konnten wir als Verein nicht aufbringen.

Es ist schade das die EU-Bürokratie und unsere eigenen Vorschriftenwächter wieder ein kleines Stück Ostseetauchen so zu Fall gebracht hat. Ich bin jedenfalls gern mitgefahren.

viele Grüße
Micha

PS: Die Besatzung des Schiffes war bereits seit langem bei unserem Verein und nicht bei der Hansestadt Greifswald angestellt.

Es ist schade das der Betrieb höchstwahrscheinlich eingestellt wird. Ich hatte schon seit langen vor mitzufahren.
Es ist schon was drann, manche Sachen sollte man nicht immer aufschieben....

Tom

Hallo Micha,
vielen Dank für deine Informationen. Das läßt uns ein bischen hinter die Kulissen sehen.
Viele Grüße,
Maren

Da wiehert wieder mal der Amtsschimmel- wenn auch von Brüssel aus. Vermutlich sind wir Deutschen wieder mal die einzigen die sich an die Gesetze aus Brüssel halten - den Rest Europas interessierts mal wieder keine Sekunde.

Hi!

Die Arthur Becker wurde am Sonntag den 20.02.2011 in aller früh von einem dän. Schiffsschrotter per Schlepper abgeholt. Er hat sie für 70% des Wertes ersteigert. Nun wird alles kurz und klein geschnitten!

Bye bye!

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Gruß

Stephan

Hallo Stephan,
danke für die Infos und die Bilder. Echt traurig, wie ein Stück Ostseewracktauchen so dahingeht. Auf den Bildern habe ich am Kai
Einige Besatzungsmitglieder entdeckt. War für sie sicher auch nicht leicht, die Leinen der Becker loszuwerfen.

Schade, Schade, aber wie sooft ist es ja politisch so gewollt.

Viele Grüsse Rocco!

Ja das ist für alle hier eine Tragödie. Ich selbst bin leider nie dazu gekommen mitzufahren. Leider!

Meinen Wunsch, einmal an der Jan Heweliusz zu tauchen, ist dadurch ein ganzes Stück weit weg gerutscht.

Aber es wird demnächst auch die anderen Traditionsschiffe treffen. Das ist der Preis für die EU, den wir zahlen müssen.

Gruß

Solange die anderen Mitgliedsstaaten diese Gesetze genauso beachten und umsetzen. Ich habe allerdings das Gefühl die meisten Gesetze werden nur erlassen damit Deutschland sie umsetzt und die anderen die Ausnahmegenehmigungen beschließen

Zitat

Original von Bandit666
Meinen Wunsch, einmal an der Jan Heweliusz zu tauchen, ist dadurch ein ganzes Stück weit weg gerutscht.

Das geht ja leider nicht nur den Traditionsschiffen so. Denken wir nur mal an die Brigitte. Mit deren Wegfall rutschte mein Wunsch von einem weiteren Besuch der Jan H. auch in weite Ferne. Für sowas kann man die kleinkarierte EU-Gesetzgebung echt hassen lernen.