Die Reise nach Scapa flow begann mit einer problemlosen Fahrt nach Hull. Dort angekommen, konnten wir gleich auf die Fähre fahren. Sogar unsere Kabine fanden wir problemlos, nur das Öffnen war nicht so einfach. Nach einem kurzen Rundgang beschlossen wir uns das all you can eat Buffet etwas näher anzuschauen. Es war geschmacklich ganz gut, der Wein… lecker… Pfefferminzsoße habe ich gemerkt, ist nicht meins….
Von der Fähre runter, kam dann das komische Gefühl … wie fahre ich immer auf der richtigen Seite, insbesondere wenn viele Strassen sich kreuzen oder im Kreisverkehr. Oft klappte es, aber ab und an merkte man schon noch den Raum für Verbesserungen
Es folgten 2 Tage Sightseeing und Einkaufen, Edinburgh, Loch Leven. Highlands, Balmoral Castle, Glen fiddich, bis wir ans Loch Ness kamen. Hier trafen wir auf Pascal, mit dem wir eine kleine Sightseeing Runde starteten und gleichzeitig Ausschau hielten, wo ist kein Privatweg und wo verläuft die Strasse nicht so hoch, dass man ohne affenähnliche Vorfahren mit Tauchausrüstung ins Wasser kommt. Wir wurden fündig
Tauchausrüstung richten und rein ins Vergnügen. Man fühlte sich wie in einem riesig brauen Whiskyfass… Mutig wie wir sind, tauchten wir ab Die Sicht war mit 3-4 m besser als vermutet, eigentlich klar. Wenn man allerdings die Lampe vom Grund wegnahm, verschwand ihr Strahl im braunen Nichts. Der Grund fiel ganz langsam ab und wir brauchten recht lange, um 25m zu erreichen. Dies sollte sich aber auf dem Rückweg ändern :zeter: Nicht weit weg, es dauerte noch viel länger. Als die Tiefenlinie rauf und runter ging, überprüften wir schon öfters mal, stimmt der Kurs noch. Ohne Kompasskurs keine Chance, alles sehr strukturlos… Unser Fazit 2 kleine Fische, 2 Babyaale, auf Streichelnähe, im Flachbereich minimal grün und ein paar Schleimalgen. Es war wärmer als gedacht. An der Oberfläche 15 Grad, auf 25m noch 10 Grad. Wir hatten es uns viel schlimmer vorgestellt und unsere Gedanken, brechen wir so und so gleich ab, konnten wir nicht erfüllen. Dank Strömung kamen wir an etwas anderer Stelle als geplant an. Gott sei Dank mit gutem Ausstieg und keine Kilometer entfernt vom Auto… Hier waren auch schon Olli und Felix, die dank der weiten Fahrt beschlossen, ihren Tauchgang auf den nächsten Tag zu verschieben.
Wir suchten uns einen Campingplatz… Da der Pächter meinte, tief, steil, man kommt gut ins Wasser, sah ich in den Augen der beiden Herren, ein wir tauchen morgen nochmals :loool: Zum Einstieg 1 legte ich aber mein Veto ein….
Am nächsten Tag dann, erneut ein kleiner Tauchgang. Es ging im 45 Grad Winkel runter…, also deutlich schneller. Sicht war heller, aber Schwebstoffe. Unser Fazit 1 Fisch, 3 Bälle…
Das Sightseeingprogramm ging nun weiter Wasserfall mit springenden Lachsen und auf den Orkneys eine Umrundung des Mainlands mit Besichtigung von diversen Dingen, u.a. auch Highlandpark. Whisky dort war besser als der letzte. Die Orkneys sind landschaftlich wunderschön, viele Aussichtspunkte mit grandioser Landschaft
Die Gruppe
Die Tauchgruppe bestand aus 8 Tauchern und 3 Taucherinnen. Da wir auch andere Länder akzeptieren, waren wir auch immer bemüht sehr nett zu unserer Schweizer Minderheit zu sein :shark:
Besonders hervorzuheben waren die Müllmänner, die mit ihren orangenen Handschuhen überall aus dem Wrack leuchteten und die von allen geliebte Scooterfraktion. Diese sorgte dafür, dass die Ruhe der andern an den Wracks gestört wurde. Sie weigerten sich allerdings hartnäckig die biologischen Störfaktoren am Wrack zu zerhäckseln. Ein allzeit beliebtes Spiel war in der Deko die andern zu umrunden und das Gefühl der immerwährenden Beobachtung zu geben.
Unsere 3 Monoflaschenbesitzer hatten immer wieder nette Worte für den mit Doppelflaschen und Stages bewaffneten Teil der Gruppe. :badgrin: Die Herren der Gruppe bemühten sich mit ihren immerwährenden netten neckischen Worten die Damenwelt zu erheitern :friede:
Das Boot
Unsere Tauchgänge unternahmen wir mit der Sharon Rose, einem umgebauten Fischtrawler. Es befanden sich auf jeder Seite Bänke zum aufnehmen der Flaschen. Jeder hatte seinen Platz, auf dem die Flaschen während der Fahrt auch gefüllt wurden. Der Fahrpreis beinhaltet Luftfüllungen. Trimix und Nitrox ist auf Wunsch möglich. (D12 EAN 32 11 Pfund, 80 cuft EAN 50 15 Pfund) Der Kompressor und unser Kapitän waren schon etwas länger beschäftigt, um unsere Flaschen nach den Tauchgängen wieder zu füllen. Im Schiff ist eine Möglichkeit die Trockis aufzuhängen, vorhanden und in dem Raum kann man auch einiges an Tauchkram unterbringen. 2 Duschen, 1 Toilette und die Möglichkeit am Bord zu übernachten besteht. Akkus konnten während der Fahrt geladen werden.
Normale Taucher sprangen von Bord. Mit Scooter oder großer Photoausrüstung, wurde man mit dem divelift vom Bord gebracht. Das war natürlich nach dem Tauchgang auch schön, so wieder am Bord zu kommen.
Unser Kapitän war sehr kompetent, alle Wünsche in Sachen Tauchziele wurden erfüllt bzw. der eine oder andere gute Vorschlag gemacht. Kevin verstand sich als Fahrer, für die Tauchplanung und alles drum herum, war die Gruppe verantwortlich. Es gab bis auf die Blockschiffe keine Tauchzeitbegrenzungen oder Hektik.
Zwischen den Tauchgängen gab es Tee, Kaffee und eine am Bord zubereitete Suppe. Am letzten Tag sogar Kuchen.
Unterkunft
Die Gruppe hatte das Orca Hotel mit 6 Zimmern komplett gebucht. Ein einfaches guesthouse, 3-4 min vom Hafen entfernt. Die Zimmer waren mit Dusche ausgestattet. Größe variierte… Das Frühstück war englisch, Wünsche wurden berücksichtigt. Die Buchung des Hotels vorab gestaltete sich als sehr schwierig und zeitaufwendig, da die Besitzerin quasi keine E-Mails liest und auf Telefonate mürrisch reagiert. Nachdem nur die Anzahlung vorab überwiesen werden konnte, waren wir froh, dass es geklappt hat.
Essen
Wir teilten unser Geld abwechselnd mit dem Ferry Inn und dem Royal Hotel. Im Ferry Inn war der Service besser, im Royal Hotel das Essen. Das Essen war lecker, gab halt zu allem den grünen und orangenen Kaviar und in der Regel Chips. Scampis wurden im allgemeinen mit einer Panade vergewaltigt. Wir wurden satt und es hat geschmeckt :essen:
Wetter
Die Temperaturen lagen zwischen 12 und 18 Grad. Es gab wenig Regen und Sonne, dafür viele Wolken. Wind und Welle hielt sich bis auf einen Tag sehr in Grenzen, oft Ententeich. Es wurde von uns jeder Sonnenstrahl ausgenutzt und der Wetterbeauftragte im Zweifelsfall immer darauf hingewiesen, dass er sein Amt nicht ordnungsgemäß ausführt Die Wassertemperaturen lagen bei ca. 13 Grad auf Tiefe, Deko 16 Grad.
Tauchen
Wir machten 2 Tauchgänge am Tag. Die Abfahrtszeiten des Bootes lagen zwischen 8 und 10 Uhr. Die Ankunftszeiten zwischen 15 und 19 Uhr. Die Fahrt zu den Wracks dauerte ca. 60-70 Minuten. Wir entschieden uns lieber weniger Wracks zu betauchen und anstatt dessen mehr Tauchgänge an den Wracks zu machen.
Betauchte Wracks waren:
- Karlsruhe 2 Tauchgänge
- Brummer 3 Tauchgänge
- Cöln 3 Tauchgänge
- Dresden 1 Tauchgang
- Kronprinz Wilhelm 1 Tauchgang
- Doyle 1 Tauchgang
- Tabarka 1 Tauchgang.
Die Sichtweiten an den Wracks waren ca. 2m an der Kronprinz Wilhelm und an der Dresden, 5-8m an den kleinen Kreuzern und ca. 20m an den Blockschiffen. Abgetaucht wurde an der Shotline. Diese wieder zu finden, war je nach Sichtweite nicht immer ganz einfach. Das Schiff trieb während der Tauchzeit und hat die Taucher dann teamweise wieder aufgefischt.
Man sieht an den Wracks schon den Zahn der Zeit und je nach Stelle war das Eisen schon recht dünn und morsch. Es wurden immer wieder das eine oder andere Loch gefunden, um sich im Innern umzusehen. Die Rostspuren an den Trockis zeigten es :cool2: Es lohnte sich in die Ritzen zu schauen, denn der eine oder andere Hummer hielt sich im Verborgenen auf. Leider gab es keine Mutigen, die unser Abendessen verbessert haben. Je nach Vorlieben störten den einen oder andern auch die Massen von biologischen Störfaktoren um das Wrack. Die Wracks sind schön bewachsen mit Tote Manns Hand und Seenelken. Die Tiefen der Wracks lagen bei min ca. 20m und max. bei 38m. Länge ca. 130-200m. Uns hatten es mehr die kleinen Kreutzer angetan, da sie auf der Seite lagen und man mehr zum Schauen hatte.
2 Tauchgänge erfolgten an den Blockschiffen. Das Tauchen dort ist von der Tide abhängig. Die Tauchzeit wird vom Kapitän vorgegeben. Man lässt sich bei leichter Strömung auf das Wrack zutreiben und hat ein Zeitfenster sich dort aufzuhalten. Die Doyle wurde von meinem Tauchpartner als botanischer Garten bezeichnet, womit er nicht ganz Unrecht hatte. Wenig Blech, viel Kelp, ein paar Fische und Krebse. Im Gegensatz dazu war die Tabarka sehr super. Ein Gerippe, in dem man in verschiedenen Etagen rumkrabbeln konnte. Da wir 2 Boote dort waren, war es phasenweise schon etwas kuschelig. Wir fanden allerdings das eine oder andere Loch, wo wir allein zu zweit waren. Der Aufstieg erfolgte nach dem Schießen der Boje. Die angekündigte Strömung zum etwas im Wasser surfen fehlte allerdings.
Mein Fazit, netter lustiger Urlaub mit schönen Tauchgängen…
Danke an PP für Tauchgänge und das eine oder andere Wettrennen unter Wasser :-D:engelNX::-D
Da es eine Wrackfahrt war, mich eine Nachricht traurig macht….
Mit den folgenden Bildern einen letzten Gruß an Schraube….