Bericht über den Ausflug zum Tauchturm der DLRG Berlin
Sonntagmorgen, es sind 2 Grad unter Null. Gegen 6:30 treffen langsam alle beim Tauchshop in Meißen ein. Carsten begrüßt uns putzmunter. Alle anderen sind noch etwas verschlafen. Zu meiner Verwunderung sind wir doch nur zu viert, der Fünftete soll in Berlin dazukommen und andere sind krank. Später soll sich zeigen, dass so wenige Personen durchaus vorteilhaft sind. Nach einen kurzen kennen lernen, ein paar Infos und Flaschen sowie weiteres Zubehör fassen, geht es los. Nach einigen Kilometern über die Autobahn ohne weitere Besonderheiten treffen wir gegen 9:30 am Tauchturm ein. Meinem Fahrer und mir galt der erste Gedanke, wo sind die Toiletten … verdammt noch mal. Einer kurzen Suche erfolgte die Erleichterung.
Bei unseren Streifzug durchs Gebäude erinnerte uns einiges an die alte DDR-Zeit. Das soll aber nun keine negative Wertung sein.
Nun folgte das Geschleppe. Erstmal die ganzen Kisten, Flaschen und Leute mit mehreren Touren per Fahrstuhl nach oben. Wer Platzangst hat, wird sich hier schon nicht mehr Wohlfühlen. Oben angekommen hat man durchaus einen schönen Blick auf einen kleinen Hafen durch die großen Fenster. Viel Zeit blieb uns dafür aber nicht.
Es folgte die Begrüßung und theoretische Einweisung in die Abläufe. Nebenbei kontrollierte eine Mitarbeiterin genau unsere Unterlagen. Ohne gültigen Gesundheitsnachweis, Tauchschein und entsprechende Logbucheinträge wäre hier schon Schluss gewesen.
Zur weiteren Kontrolle wurde noch paar Übungen abverlangt. Augen zu, auf einem Bein stehen, Daumen zur Nase, linker Zeigefinger ans rechte Ohr, etc. Nach der Bestätigung, dass alles ok sei, ging es an die Flüssigkeitsaufnahme, auch hierauf wurde besonders hingewiesen. Während wir uns ans aufbauen und umziehen machten, wurde ein Bereitschaftsarzt von unserer bevorstehenden Druckkammerfahrt in Kenntnis gesetzt.
Nun alle aufpacken und ab unter die Dusche, es soll ja kein Dreck reingeschleppt werden. Ein Fuß, ein Kopf kletterten wir durch den kleinen Zugang. Man muss sich schon sehr klein machen. Innen ist es auch nicht geräumig, hier zeigte sich der Vorteil nur zu fünft zu sein. 4 Mann saßen auf dem Laufrost, unter uns Wasser. Eine Leiter führte 8 Meter hinab zur Kammer. Die Tauchcomputer durften in einen Wasser gefüllten Eimer. Jeder sollte sich seine Nummer und das Zeichen für den Stopp merken. Während der Fahrt hat mein keine Zeit für Unklarheiten. Schon ging es los. Türe zu und Günter bediente stehend in der Kammer den Druckschalter. 42m in 2min waren angesagt. Einmal musste kurz unterbrochen werden. Benjamin kam mit dem Druckausgleich nicht hinterher.
Bei einem Druck von 42m angekommen, mussten wir erstmal laut lachen, nachdem der erste ein Wort verloren hatte. Die Stimme klingt ein wenig wie Helium eingeatmet. Aber keine Zeit für Blödeleien, schnell in Reihenfolge der Nummern die Leiter hinab. Da waren wir also, der Raum entsprach also 50m Wassertiefe. Für jemanden wie mich, der noch nicht mal 20 TGs hat, schon ne kleine Hausnummer. Aber ich persönlich wollte ja mal herausfinden, ob es Körperlich für mich überhaupt funktioniert. Nebenbei angemerkt es waren gemütliche 28°C Wassertemperatur. Unsere kleinen Experimente mit Rechenaufgaben, magischen Würfel und anderen Sachen zeigen bei mir keine Ausfälle. Eventuell war dafür auch die Zeit zu kurz.
Auffällig war für mich nur, dass ich es auf die Lunge nach einiger Zeit als belastend empfand. Leider hab ich die richtige Einstellung am Regler nicht gefunden. Ergo noch mal schlau machen.
Dann ging 3-mal das Licht aus und an. Das war das Signal zum Auftauchen und es ging für alle im Eilgang die Leiter hinauf. Schnell das Jacket ablegen, die Regler ins Wasser hängen und alle ins Wasser. Mit viel krach wurden wir hochgefahren und in die Deko geschickt. Am besten lies sich die Fahrtphase unter Wasser aushalten. Der Kampf gegen den Auftrieb des Anzuges war aber schon etwas nervig. Atmen durften wir nur aus dem Regler, da sich in der Kabine ein weißer Nebel bildete, der zwischenzeitlich immer mal abgesaugt wurde. So verbrachten wir die Zeit in der Deko mit Quatschen und Witzen, die Zeit der Fahrt mit dem Regler unter Wasser und beobachteten die Blasen um uns im Wasser. Auch hier zeigte sich, dass 5 Leute gerade genug Platz hatten. Die ganze Tauchfahrt dauerte 42min.
Nach dem Entsteigen der Kammer erfolgte ein nochmaliger Reaktionscheck wie am Anfang.
Aber wer hatte entzwischen die Fenster aufgemacht? Die 22Grad Raumtemperatur kamen uns verdammt kalt vor. Also schnell umziehen und abbauen. Leider hatte mein Tiefenmesser den Gang nicht so toll überstanden und es zeigte sich eine große Blase unter dem Glas.
Nun folgte der gesellige Eintrag ins Logbuch und das anpreisen der Souvenirs durch den Veranstalter. Auch ich hab mich zu einer Tasse breitschlagen lassen. Gemeinsam leisteten wir uns noch eine CD mit einem Film von unserm Tauchgang. Ach ja es gab auch noch einen dritten Reaktionstest.
Nach dem Schleppen der Ausrüstung und verladen in die PKW´s entschieden wir uns noch zu einem Ausflug per Taxi in das Stadtzentrum. Nach ein paar Glühwein und einer Runde über den Weihnachtsmarkt am Fernsehturm ging es zum Heimweg über. 16:45 sind wir wieder in Meißen eingetroffen.
Infos über den Turm findet ihr auf der Web: http://www.tauchturm.dlrg.de/