Warum bei IANTD Ausrüstung unterwasser ablegen?

  • Hab gehört, daß man im Kurs von IANTD die Ausrüstung unterwasser ablegen und wieder anziehen muss. Das gibt's dann in verschiedenen Variationen, je nach Instruktor.


    Obwohl ich natürlich viele gefragt hab, wozu das gut ist, wusste niemand so richtig was damit anzufangen.


    Hat das nun einen funktionellen Hintergrund? Ist es Drangsalierung für Schüler? Soll man das schon mal können, um mit Adv. Nitrox in die letzte Ecke einer Höhe kriechen zu können? Oder soll es einfach nur zeigen, daß Schnallen am Harnes doch nicht böse sind?


    PS für die, die jetzt wieder lustige Ideen haben, was unter Ausrüstung zu verstehen ist: Ich meine die miteinander fest verbundene Einheit aus D12, Wing, Backplate, Harnes, Lampen, 1. und 2. Stufen

  • Hmm.. interessante Frage das.. Hab ich mir noch nie drüber Gedanken gemacht und die Übungen bei den Kursen immer unter "allg. Ausrüstungskontrolle" verbucht..
    Ich nehme an, dass es dies auch sein soll, denn so richtig praktische Anwendung fällt mir dazu auch nicht ein.
    Aber es ist angenehm zu wissen dass man es könnte und damit klar kommt.
    Ggf. wäre ne praktische Anwendung wenn man sich verfangen hat undsich so nicht befreien kann.. Hier könnte man dann aus der Ausrüstung raus.. ggf. lösen und wieder anlegen..
    Ist aber schon etwas kosntruiert va. bei nicht SoloTG..


    Hab ja bisher alle meine techn. Ausbildungen bei IANTD gemacht und bei Adv.Rec.Tx , beim CCR Kurs und beim Technical Diver.. Bei letzterem sogar inklusive der zwei Stages.. Interessanterweise (wo oben gennante Begründung ggf. am realistischsten Auftreten könnte) bei allen 3 Stufen des Cave Kurses bin ich mir gar nicht sicher, ob wir das dort gemacht haben.. Evtl bei der Cavern Stufe, beim Intro Cave und Full Cave jedenfalls definitiv nicht.. Auf der anderen Seite war dies Training ja auch strikt aufs Teamtauchen ausgeruchtet, so dass im Falle eines Verfangens der Prtner das Problem lösen können müsste..


    Ganz sicher (zumindest in den kursen die ich gemacht habe) dient es nicht um zu zeigen dass Schnallen nicht böse sind, denn die wurden auch alle ohne Schnalle gemacht und auch das geht gut ;-)

  • Vieleicht irre ich mich aber ich stell mir diese Übung gerade in meinem Trocki mit dickem Unterzieher vor. Angenommen du legst dein Gerät ab. Wie vermeidest du den Auftrieb im Trocki?


    Gruß, Sebastian

  • Zitat

    Original von Sebastian S.
    Wie vermeidest du den Auftrieb im Trocki?


    Das ist relativ einfach, oder? ;)
    Schwieriger ist schon wie vermeidest Du Auftrieb im Neo-Nass oder HT? :P
    Geht nämlich nicht und genau das ist ja die Aufgabe debei.. Kann man aber mit umgehen.. Darum gehts hauptsächlich bei der Übung..

  • Sebastian:
    Wie gesagt funktioniert auch im dicken Neoprener, wo Du gar keine Luft "rauslassen" kannst.. Von daher ist was den Auftrieb angeht im Trockie eigentlich einfacher.. Gleicht sich aber wieder aus durch die eingeschränktere Beweglichkeit im Trockie..


    Klingt ja aber fast danach als solltest Dus im Flachwasser mal probieren/üben ;)

  • Guten Abend,


    ich habe diese Übung ein paar Mal bei OH in Messinghausen machen müssen. Genau dieses Problem ist auch bei mir aufgetreten. Neoprentrocki, alles Ablegen incl Stages etc. Es waren nur 10m, nach 2 Minuten musste ich mich loslassen. da der Auftrieb zu groß war. Dummerweise hing ich anschließend unter der 4,5 m Plattform ohne Gas und OH hat sich es von unten angeschaut bis er mir dann die rettende Luftspende gebracht hat. Nach dem ich das erste Mal versagt habe, durfte ich diese Übung auf 40m machen, was ohne Probleme zu machen war.


    Ich habe es für mich als mentales Training abgehakt wofür es auch immer gut war.
    In all den Jahren hatte ich 2 Situationen in den ich mich halb ausziehen musste weil ich am Wrack mit dem vielen Gerödel irgendwo hängengeblieben bin wo ich nicht ohne etwas abzureissen rauskam.


    Gruß, Roman

  • Moin,


    Sinn dieser Übung im offenen Gewässer ist mir nicht bekannt, habe ich selber noch nie gemacht bei meinen Kursen und ich lehre das auch nicht.


    Ich erwähe dass man das Equipment entsprechend beherschen muss, um ggf. in "irgendeiner" Situation aus dem Equipment zu kommen.


    Man kann es sicherlich als Mentales training ablaufen lassen, aber warum?
    Das es einen hochzieht aus xy Metern?
    Vieles bei IANTD kommt einfach aus der Historie, bzw. wird sehr viel Wert von Tom Mount darauf gelegt (schaut euch nur mal die Unterlagen zum technical Diver an, 300 Seiten PowerPoint). Auch ist vieles davon zur Zeit in der Überarbeitung, ob dies so Sinn macht oder nicht.


    Einzig für Cave Kurse halte ich dies für sinnvoll, aber auch erst über dem Level von Cave 1.


    Grüße

    Egal was du tust oder planst - mach es richtig, oder lass es bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von kuki_taucher ()

  • Für mich selbst stellt sich nicht die Frage warum und wofür man etwas macht, sondern eher dass man seinem Ausbilder vertraut und ein gutes Gefühl hat, sich von ihm erstens gut ausbilden zu lassen und zweitens mehr für sein Geld zu bekommen als es in den Richtlinien steht.


    Nicht jeder Ausbilder bildet nur nach den Richtlinien aus, manche sind
    in dieser Beziehung ein wenig zu ehrgeizig. Ich kenne einige davon und mir hat es nicht geschadet. Ich kann heute froh sein dass ich meine Ausbildung bei ihm genossen habe. Einzigartig.


    Gruß, Roman

  • Zitat

    Original von Nitrogenius
    ...
    Hab ja bisher alle meine techn. Ausbildungen bei IANTD gemacht und bei Adv.Rec.Tx , beim CCR Kurs und beim Technical Diver.. Bei letzterem sogar inklusive der zwei Stages.. Interessanterweise ...


    Du hast Dein Inspi inkl. Stage UW abgelegt?

  • Zitat

    Original von TMX726
    ... sondern eher dass man seinem Ausbilder vertraut und ein gutes Gefühl hat, sich von ihm erstens gut ausbilden zu lassen und zweitens mehr für sein Geld zu bekommen als es in den Richtlinien steht.


    Na wenn ich schon Geld für was bezahle, dann frag ich schon, wenn ich was nicht verstehe, zumal ich mir ja von jedem Kurs verspreche, danach besser/sicherer/klüger tauchen zu können.

  • Zitat

    Original von André


    Na wenn ich schon Geld für was bezahle, dann frag ich schon, wenn ich was nicht verstehe, zumal ich mir ja von jedem Kurs verspreche, danach besser/sicherer/klüger tauchen zu können.



    Ob ich dadurch sicherer tauche, wenn ich das Gerät unter Wasser ablegen kann oder nicht, ist sicherlich eine Interessante Frage. Wird auch nicht einfach die zu beantworten.


    Ich lege mehr Wert darauf, dass die Teilnehmer mit Ihrem Equipment klar kommen, Mulltifehler beherschen können und in jeder Situation noch den Überblick bewaren, dann ist das Ziel erreicht. Training ist das A und O im technischen Tauchen, das steht ja nicht zu Diskussion. Und wenn hier manche Ausbilder entsprechend abweichen, dann hat dies meißten auch einen Grund, genau so wie das strikte einhalten der Vorgaben. Ich mache im Prinzip mehr als nötig, lasse aber genau dieses Übung weg (wenn es einer machen möchte, bitte).


    Grüße

    Egal was du tust oder planst - mach es richtig, oder lass es bleiben.

  • Zitat: "Lol.. nein.. mit bei letzterem war der Technical Diver (OC Deep Air) gemeint.. " Zitat Ende


    AAAAAAArrrrrrggggg! DEEP AIR! AAAAAAAAAAAARRRGGGG!!! TECHNICAL DIVER!!!!!!!


    Und das hast Du überlebt????? AAAAAAAAA schnell, schnelll! Bekehrt Ihn, treibt es aus! Holt Weihwasser! Er muss gereinigt werden!!!!!!




    :-)

  • Zitat

    Original von Kuddel
    Und das hast Du überlebt????? AAAAAAAAA schnell, schnelll! Bekehrt Ihn, treibt es aus! Holt Weihwasser! Er muss gereinigt werden!!!!!!


    :P Ja hab ich überlebt.. war aber echt sauknapp, dass ich übern Jordan gegangen wäre..
    Ein erster Riesenschock war als wir die Doppelpacks aus den Autoreifen befüllt haben und dann zuerst die 30m Marke überschritten haben..
    Dann ein mentaler Einschlag bei 40m und bei den Ausbildungszieltiefen von 51m dann der mentale Kahlschlag 8)
    Hm.. Naja für Valvedrill in unter 60 sekunden und diverse andere Übungen hats da zumindest noch gereicht ;)


    Aber wegen bekehren und Weihwasser und so, da durfte ich mir in Kiel bei der Abendveranstaltung zur Global Diving Conference so einiges anhören zu dem Thema von den DIR Jüngern :-D


    Bin und bleibe eben Vollstroke und Freigeist =)


    Luft als Atemgas für tiefere Tauchgänge geht für mich aber nur wo es die Bedingungen zulassen (gute Sicht, Warmwasser) und das Mickymausgas nur schlecht oder an der Grenze zum wirtschaftlichen Totalschaden verfügbar ist..
    Hier z.B. EGY..
    Hab den Kurs gemacht zu Zwecken der Flexibilität um eben zwischendurch auch mal auf "normaler" Safari mal nen tieferen TG einschieben zu können.. Dafür hab ich mir auch das Twinset-Rig vom OMS zugelegt.. Damit kriegste zwei Monobuddeln zum bombenfesten Doppelpack!

  • Ich hatte vor garnicht so langer Zeit ein Schlüsselerlebnis beim CCR User Kurs.
    Nach 2 jähriger Mischgastaucherei musste ich wieder Luft schnuppern, das bekam mir bei 44m garnicht gut. Danach konnte ich meinem TL nur Retten und Bergen anzeigen =). Auf 30m war ich wieder ansprechbar. Seit dem tauche ich wieder mit Helium, auch auf 5m 8).


    Gruß, Roman

  • Zitat

    Original von TMX726Seit dem tauche ich wieder mit Helium, auch auf 5m 8).


    Ein Umkehrschluss wäre: Öfter mit Luft trainieren um größtmögliche Flexibilität und Unabhängigkeit zu erreichen/erhalten ;)

  • Teil einiger pSCR-Trainings ist zuweilen das An- und Ablegen eines grossen D20-pSCR Rigs UW, wobei es sich da nicht um ein fest niedergeschriebenes Trainingscuriculum handelt sondern um Weitergabe von Praktiken Altmeister zu Gründödel, so ists auch mir ergangen, ich fands ganz hilfreich, es mal gemacht zu haben.


    Es geht darum für eventuell aufkommende längere Höhlentauchgänge schon mal das Ablegen des Rigs vor Einstieg ins Habitat zu erschnüffeln.


    Auch haben sich mit zunehmender Exploration von engen Sidemountpassagen im Longrangebereich Praktiken und kombinierte Side-/backmountrigs herausentwickelt, die zuweilen das komplette Ablegen eines als Rückenrig gemounteten Rücken-RB's beinhalten um enge Passagen zu durchtauchen, z.B. einige CDG-Leute wie RickStanton oder Brett Hemphill riggen und praktiziern das.


    Ist ein recht spezifischer Vorgang, dass man das können muss für die meisten Tg's, oder obs für Grundausbildung essentiell ist,
    ich bin nicht der Meinung.




    hoffi

  • Wir haben beim Adv Nitrox unsere Ausrüstung nicht ablegen müssen. Der TL hatte es zwar erwähnt das das in den Unterlagen steht, aber er hat selber den wirklichen Sinn nicht verstanden und uns es somit erspart.

  • Ich eröffne mal die Podiumsdiskussion in Haifischbecken:


    Die eine oder andere Ausbildungorganisation wird ja häufig belächelt, aber zumindest gibt da für alles eine Erklärung ... mal völlig unabhängig von den ewigen Gegenargumentfetischisten.


    Ich habe vor zwei Wochen gesehen, wie ein nicht unbedingt ungeübter Adv. Nitrox Kandidat versucht hat, dies Übung zu probieren. Nun weiß ich, daß eine 6m Plattform sich zum Selbstmord auch perfekt eignet. Also fragte ich mich nicht nur, wozu soll das in diesem Stadium der Ausbildung gut sein, sondern auch, wie funktioniert das überhaupt.


    Zitat

    Original von jensm
    er hat selber den wirklichen Sinn nicht verstanden und uns es somit erspart.