Untersuchung mit dem Doppler-Ultraschallgerät bei Tauchern

  • Nach einem Trainings-Tauchgang letztens, kamen wir abschliessend noch in den Genuss durch Ralph im Halsbereich "gedoppelt" zu werden.


    Die Möglichkeit eventuelle Blasen im venösen und artieriellen Blut mittels eines Ultraschallgerätes nachzuweisen, hat wohl jeder in seiner Ausbildung mal gehört. Wie sieht´s dabei aber genau aus...


    Die Doppler-Ultraschalluntersuchung / Duplexsonographie ist ein gut handbares Verfahren, welches völlig schmerzfrei und risikolos anwendbar ist - Wie in unserem Fall auch am Parkplatz Einstieg5 in Hemmor :)


    In diesem Verfahren werden Ultraschallwellen eingesetzt um den Blutfluss, die Gefäße und eventuell vorkommende Gasblasen darzustellen. Praktisch wird eine Sonde / "piezoelektrisches Element" mittels einem Gel auf die Haut des Zuüberprüfenden gesetzt. Die stiftähnlicche Sonde sendet und empfängt gleichzeitig Ultraschallwellen. Die abgegeben Wellen werden differenziert von unterschiedlichen Geweben in Abhängigkeit zum Aufbau reflektiert und von der Sonde detektiert. Die reflektierten Signale werden wiederum als hörbare Geräusche umgewandelt, so dass ein Fluss des Blutes, sowie dessen Stärke und andere markante Merkmale dargestellt werden können. Ebenso kann die Duplexsonographie auch zweidimensional / bildlich dargestellt werden, findet wahrscheinlich in nächster Zeit aber keinen Einzug an den Tauchplätzen :D


    Bei der eigentlichen, und für uns relevanten Untersuchung, ertastet / erhört man sich die Arteria carotis und Vena jugularis ( innere Halsarterie und -vene ). Die Unterscheidung der beiden Gefässe liegt an dem rhythmischen und starkem Strömen des Blutes in der Arterie im Gegensatz zum gleichmässigen Fluss in der Vene. Eventuell vorkommende Bläschen in einer der beiden Gefässe würde man als an- und wieder abschwellendes Geräusch, dem eines vorbeifahrenden Autos ähnlichen Ton bemerken.


    Allgemein gesagt, vermeidet man ja eigentlich jedwedige Form von Blasenbildung durch benutzens eines Tauchcomputer, Tabellen, Safety- bzw. Dekostops und dekompressionsbeschleunigende Gasgemische. Dennoch sind alle Vorgaben für die Gesamtheit der Taucher nur ein Durchschnitswert und eine Orientierung. Kein Tauchcomputer oder Tabelle gibt eine 100%ige Sicherheit. Deshalb find ich eine Doppleruntersuchung nicht nur im Bereich des Mischgastauchens von Interesse für eine sichere Planung der Dekompression, sondern auch für den normalen Sporttaucher, der die Möglichkeit hat, nach einem von ihm durchgeführten Tauchgang zu sehen, ob es trotz aller Technik und Tabellen zu einer Blasenbildung gekommen ist oder nicht.


    Nun sind die Doppler-Ultraschallgeräte nicht gerade kostengünstig und der Hausarzt auch nicht immer bereit, sein gutes Stück zum nächsten Weiher mitzubringen. Aber vielleicht gibt es doch Kontakte von einer Tauchbasis/-schule oder -Verein zu einem Besitzer dieses Gerätes, und es kann im Rahmen eines Tauchausfluges mal Reih um "gedoppelt" werden...


    Alex =)

  • Auf Nachfrage noch einen Tick mehr ins Detail des Dopplers:


    Der piezo-elektrische Kristall in der Sonde wird durch Hochfrequenzen zur Aussendung der Schallwellen angeregt. Wenn nun das Schallwellenbündel auf eine sich bewegende Fläche, in unserem Fall das strömende Blut trifft, so wird ein Teil dieser Wellen mit veränderter Frequenz reflektiert, jetzt spricht manb vom Doppler-Effekt. Die entstehende Interferenz,als Überlagerung des einfallenden und reflektierten Strahls ergibt einen Ton. Dieser wird durch eine Verstärkung hörbar gemacht.


    Alles klar!? :)


    Alex =)


    Für die ganz Genauen: Theoretisches Prinzip der Mikroemboliemessung

    So jung und schon so verdorben - Svea loves Gavin

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