Spezialkurse - was macht Sinn?

  • Alex: Daher ist die Frage des Threads ja auch "Was macht Sinn?"


    Wenn dieser Kurs Fähigkeiten zur Selbsthilfe vermittel fände ich das auch als "normaler" Buddyteamtaucher nicht sinnlos.
    Sollte der Kurs allerdings als Freifahrschein zum Alleinetauchen sein fände ich diesen Kurs sogar mehr als nur sinnlos! :zeter:

  • Es gibt da auch noch irgendwo einen Self-Rescue-Kurs


    Da mir aber nicht mehr zu helfen ist, habe ich leider keine Erfahrungen mit dem Kurs oder der Organisation, die diesen anbietet.

  • Der Kurs nennt sich self-suffiency diver, zu deutsch autarker Taucher.
    autark: unabhängig, sich selbst versorgend, auf niemanden angewiesen sein


    Entweder ist die Anzahl der Tgs nicht entsprechend dem Kursziel oder der Kursname sagt mehr aus als im Kurs gelehrt wird.


    Das war´s dazu dann aber auch.... A.

  • Abgesehen von den vielen wichtigen Spezialkursen, die schon angesprochen wurden, hätt' ich noch einen speziellen Spezialkurs, der aus meiner Sicht für den aktiven und ambtionierten Taucher in mehrerlei Hinsicht Sinn macht: VDST Spezialkurs Apnoe 1


    Warum?
    - Wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der eigenen Apnoefähigkeiten
    - Atemtechnik
    - Sicherungstechniken beim Apnoetauchen
    - Tips und Ideen für selbsterstellte Trainingsprogramme
    - Zeigt evtl. Schwachstellen hinsichtlich eigener Schwimmtechnik und -fähigkeiten auf
    - ein Wochenende Trainingslager ;)


    und...


    macht dabei auch noch richtig viel Spaß! :-D

  • Ta(u)ch zusammen...


    Apropos "Sinniger Kurs",.... SK - Süsswasserbiologie in : Sinningen ;) z.B.
    denn irgendwie vermisse ich in der Diskussion die Biokurse...
    Süsswasser, Meeresbio oder Gewässeruntersuchung...sind nich nur sinning, sondern auch interessant...


    - sie tragen bei anschliessende Tauchgänge intensiver zu erleben, da man weiss was man vor der Nase hat


    - es dreht sich bei jedem Kurs um einen anderen Schwerpunkt so lohnt es auch weitere zu besuchen... auch wenn man schon einen hat.


    - Fundierte Antworten auf Fragen: Wie tauche ich Umweltgerecht ? und warum ist das so wichtig ? Wie funktioniert das Ökosystem See / Riff etc ?


    - Warum war die Sicht letzte Woche gut und jetzt ist sie so mies ? Und wie kann sich das innerhalb von Tagen ändern, ohne großen Wetterumschwung ?


    - usw...


    Also im großen und ganzen fördern sie das Verständnis über den "Taucherlebensraum"
    kann man nur empfehlen, wenns einem grad langweilig ist ;)


    Beste Grüße
    Stephan

  • Hi,


    ich fomuliere es mal etwas krass: Das sinnloseste ist der Rescue-Kurs. Da werden Menschen, die stolze 35TGs haben auf ein "Opfer" losgeschickt und sollen das suchen, bergen, an Land bringen und dann mittels HLW am Leben erhalten...
    Mir ging es so, daß ich alleine mal gerade so tarieren konnte, aber ganz bestimmt keine Sicherheits- / Dekostops mit zu rettender Person einhalten - die Hälfte vom Kurs hat entweder das Opfer nach oben wieder verloren und es fallen gelassen oder sind durchgeschossen. Und ich denke nicht, daß ein Laie (und das sind alle nach so einem 1,5Tage Crashkurs) jemanden mit HLW auch nur 10 Minuten am Leben erhalten kann.
    Es wird hier Geld gemacht und eine trügerische Sicherheit verkauft. Wesentlich sinnvoller wäre es, eine vernünftige Tauchgangsplanung und Disziplin zu lernen. Aber das dauert eben länger als eine Wurst aufm Grill und entspricht nicht Diving is fun...
    Ich habe aus allen Kursen (bis auf einen und den verrat ich nicht...) was mitgenommen, keine Frage. Aber Tauchen lernt man nicht an einem Nachmittag und Kärtchen durchziehen sondern durchs Tauchen mit erfahrenen Tauchern. Ich sehe die gängige Art Tauchen zu lernen sehr kritisch.


    Grüßle
    Peter

    Richtige Flossen haben 33Ah, aber ganz sicher keine Schlitze!

  • ich werfe mal noch den Punkt Ausbilder noch ins Rennen.


    Auch wenn der Fortbildungsinhalt noch so gut ist, der TL,
    der den Kurs macht ist das Entscheidende.


    Ich halte fuer sinnvoll


    - Gruppenfuehrung und Orientierung
    - Tauchsicherheit und Retten
    - Nitrox
    - Spezialkurse in Bereichen, die in der Ausbildung nicht enthalten sind und bei denen man wissen sollte was man taucht.


    Mein schrecklichstes Speciality war Trockentauchen. Da erinnere ich mich noch mit Grausen dran. Gelernt habe, ich was man alles nicht machen sollte bzw. was fuer einen Trocki man dem Schueler nicht antun sollte. Trockentauchen habe ich hinterher durch tauchen mit dem Trocki und Tips von erfahrenen Trockentauchern gelernt.


    Nachttauchen fand ich nach xy Nacht-TG´s nur oede. Habe es nur gemacht, da es Voraussetzung fuer *** war


    Was ich viel wichtiger finde als ein Kaertchen nach dem andern zu sammeln, ist regelmaessig tauchen zu gehen, insbes. auch mit Leuten, die mehr Erfahrungen haben.


    Gruesse Anne

    "Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich"
    Konrad Adenauer
    DWDD :engelNX:

  • Hallo zusammen, mein erstes Posting hier im Forum.


    Zitat

    Original von PeterG
    ...... Das sinnloseste ist der Rescue-Kurs. ......


    Ich bin AOWD, hab gute 100TG (bin also noch Anfänger ;) ), davon ca. 25TG im Bereich 30-45m. Mir wurde von mehreren Mittauchern empfohlen, ich solle jetzt erstmal den Rescue machen, bevor ich mit Advanced Nitrox oder so anfange (ich geh ja doch wieder tief :O ). Aber wenn ich die Aussage von Peter lese ?( :wirr: So ein Kurs kostet ja auch eine Stange Geld, und das gebe ich lieber für ein Wing/Backplate/Stage oder ähnliches aus, bevor ich das einer amerikanischen Firma in den Hals stopfe X(

    "Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zugleich ist." Karl Valentin

    2 Mal editiert, zuletzt von 12stringbassman ()

  • Hi Matthias,


    bevor es heisst, "der Peter treibt die Leute in den Tod": Überlege Dir, was Du dort lernen kannst und ob es Dir was bringt. Dann entscheide Dich, ob Du das Geld und die Zeit sinnvoller anlegen kannst. Ein guter Kurs kann sein Geld schon wert sein, das hängt aber stark vom Kurs/TL ab. Man kann auch viel auf privater Basis lernen.


    Mit oder ohne Kurs ist es wichtig, daß Du Szenarien durchspielst und Dir überlegst "Was mache ich wenn". Wenn etwas passiert, schaltet Dein Hirn wahrscheinlich ab. Da ist es gut, vorher Antworten parat zu haben.


    Ich war letztes Jahr als Helfer bei einem dramatisch aussehenden Tauchunfall dabei. Trotz all meiner tollen Ausrüstung und viiiielen Kärtchen stand ich relativ Hilflos daneben. Wir haben das dann zusammen schon geschaukelt bekommen, aber einiges lief nicht perfekt. Ich habe danach mit Leuten mit mehr Erfahrung im Rettungswesen gesprochen und hoffe, jetzt besser vorbereitet zu sein.


    Und genau darum gehts: Zu wissen, was zu tun ist. Das tut man nach einem Kurzseminar meist nicht. Drum sprach ich im vorherigen Post von trügerischer Sicherheit.


    Grüßle
    Peter


    PS: Das beste Specialty war für mich Navigation. Danach konnte ich recht gut mit einem Kompass umgehen, das hat wirklich was gebracht!

    Richtige Flossen haben 33Ah, aber ganz sicher keine Schlitze!

    Einmal editiert, zuletzt von PeterG ()

  • Zitat

    So ein Kurs kostet ja auch eine Stange Geld, und das gebe ich lieber für ein Wing/Backplate/Stage oder ähnliches aus, bevor ich das einer amerikanischen Firma in den Hals stopfe X(


    wenn du das richtige wing und backplate nimmst, kommts u.U. auch aus den USA :-D


    Zitat

    Man kann auch viel auf privater Basis lernen.


    Da kann ich peter und manch anderen vorschreibern nur zustimmen!
    für weniger erfahrene taucher, die einen bedarf an input haben, um sich weiterzubilden und dazuzulernen, sind erfahrenere taucher sicher die beste variante. meist ist es ja dann auch so, dass sich diese auch bemühen, jemandem etwas beizubringen, weil berechtigtes interesse besteht.
    zu guter letzt bringt die erfahrung, sprich die stunden, die man unter wasser verbracht hat, dann doch das meiste.


    aus meiner erfahrung kann ich sagen, dass die wenigsten leute in den specialties wirklich das kursziel sicher erreicht haben.
    ist halt wie mit dem führerschein: man darf zwar auto fahren, kann es aber noch nicht wirklich, mangels erfahrung.
    grüsse
    thorsten

    Das Fliegen, sagt der Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis", ist eine Kunst oder vielmehr ein Trick. Der Trick besteht darin, daß man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben.
    Such dir einen schönen Tag aus und probier's. (Douglas Adams)