Canada - British Columbia - Vancouver Island - Quadra Island, Abyssal Diving

  • Also, bevor ich den Flugzeug-Beitrag zu meiner ausschweifenden Erzählung über das Tauchen auf Vancouver Island misbrauche, mache ich hier lieber einen neuen Beitrag auf.


    Also. Ich war schon mal dort. Und wie. Es gibt da son Buch. Hat mir ein Arbeitskollege von Mariiie mitgebracht. "99 Divesites" von Betty Pratt Johnson (oder so). Das Buch ist, wie aus dem Titel schon zu entnehmen ist in canadischer Sprache gehalten. Wer also in der Schule aufgepasst hat, der findet dort jeden Einstieg! Und finden ist dort wirklich gemeint. Denn die Einstiege können auch schon mal im Wohngebiet in einer Sackgasse sein. Wenn dann die einheimischen Walker oder auch Neighborhood Watch genannt Dein Wohnmobil umzingeln, dann ist es gut, wenn man kein DIR-Messer mit abgeflexter Spitze hat, sondern ein echte Kerle ausgewachsenes Tauchermesser umgeschnallt hat. Gebraucht haben wir es nicht, aber wenn, wir hatten alle drei eines. Genau, ich war mit zwei Freunden dort.
    Also, die Einstiege sind so genau beschrieben, dass man, vorausgesetzt man bringt genug Zeit mit, auch alle 99 Tauchgebiete abtauchen kann. Wir hatten nur 3 1/2 Wochen. Das hat auch gereicht. Denn nach 3 1/2 Wochen hat unsere Nasszelle des Wohnmobils, in der unsere Unterzieher hingen, nur noch mit Gasmaske oder komplett offenen Türen und Fenstern geöffnet werden dürfen.
    DIe Tauchbasis auf Quadri Island, Abyssal Diving ist richtig cool. Zu unserer Zeit (1995) war noch ein anderer Kerl dort. Aber das Haus ist nicht zu übersehen. Einfach vom Hafen aus die Strasse geradeaus hochfahren. Und auf der rechten Seite liegt es dann. Vom Whirlpool schaut man auf's Wasser. Es gibt selbstgebrautes Bier vom Nachbarn. Wenn es raschelt kommen die Waschbären über das Dach gekrabbelt, um sich Körner von der Veranda abzuholen.
    Getaucht haben wir mit Orcas. Haben uns jedenfalls Angler gesagt. Sie meinten auch, es wären die Transients gewesen. Das sind die, die alles was sie auf dem Weg finden, in sich reinstopfen. Zum Glück hatte ich damals noch keine annähernd DIR-Konfiguration. Wäre ein Jammer gewesen, dass in einem Schlund eines Orcas verschwinden zu sehen.
    Wir selbst haben sie nicht gesehen. Leider. Die einheimischen Orcas sind dagegen recht friedlich.
    Unterwasser ist es kalt. Und heftig Strömung. Super schöne Kelb-Wälder. Und alles andere auch, nur alles Faktor 6 grösser! Ziehen wir die üblichen optischen physikalischen Grundgesetze ab, ist alles 5 mal grösser. Obwohl, die Dinge, die 5 mal kleiner sind, wurden ja auch unter Wasser gesehen. Hmmmmmm. Also, ich bleibe bei 6 mal grösser.
    Schnorcheln oder treiben lassen kann flussabwärts mit oder gegen Lachse. Riesen Klopper! Aber keine Angst, die wissen, wie sie ausweichen müssen. Blöd nur, dass einer das Wohnmobil ersteinmal zum Ausstiegsplatz fahren muss. Curt ist lange gelaufen, bis er zum Einstiegsplatz kam. Ich hatte mehr Glück. Ich bin getrampt. Ja, man mag es kaum glauben. Ein Taucher in Unterzieher, also nicht so ein modischer Evil-Weasel, sondern Marke TTP, wurde tatsächlich am Strassenrand von Einheimischen aufgeschnappt und auch wieder ausgesetzt.
    Ganz im Norden, sind wir geklettert. Den Bericht findet ihr unter http://www.climbinggroup.de/wbb2/forumthread?boardid=287.
    Aber ganz im Norden, gab es auch eine Sportsbar, wo auch nette Mädels getanzt haen, die eingentlich zur Feuerwehr wollten. Anders kann ich mir die Vorliege für kalte V6-Stahlstangen nicht erklären. Ihr solltet mal sehen, zu was ein kaum englisch-sprechender Freund alles Zustande bringt, wenn er nur will ;-)
    Camping Plätze gibt es genug. Bären haben wir nur auf Parkplatz getroffen. Komische Gestalten, wie Downhill-Jogger in der Wildnis.
    Einkaufen dürft ihr nur bei www.overwaitea.com. Das haben wir den freundlichen Kassiererinnen versprochen, dass wir kräftig Werbung für sie machen.
    Buckelwale gibt es an der Westküste. Wenn so ein Koloss plötzlich 4m vom Zodiak hochkommt, macht man sich schon Sorgen um seinen Fotoapparat. Das Auftauchen passte fast auf die Minute genau. Nur wo, dass verraten die Wale beim Abtauchen nicht.
    Flugzeuge hatten wir nicht gefunden. Aber das Blei war billiger zu kaufen, als es zu mieten. Unsere hübschen bunten ummantelten Gewichte stammen aus dieser Zeit. Die Lufthansa hatte damals noch 64kg Freigepäck.
    Ein Tipp: Wenn ihr ein 21ft Wohnmobil mietet, aber ein 25ft Wohnmobil bekommt, ersteinmal nicht meckern. Auf den Fähren zahlt man nach Fuss. Also immer schön die gemietete grösse angeben. Nur, wenn der Ferryman über Funk ans Kassenhäuschen mitteilt, dass noch ein 21ft frei passen würden, und der Fahrer dann sagt, klar wir haben 21ft, dann sind es spannende Konversationen, die man dann später zwischen dem Ferryman und dem Kassenhäuschen mithören kann, wenn die Verladeluke nicht ganz zu geht, weil das Heck eines von deutschen Touristen gemieteten Wohnmobils hinten rüberschaut.


    Also, wer da mal hin will: Es lohnt sich wirklich! Lernt Canadisch! Kauft Euch das Buch! Und nehmt Waschmittel für Eure Unterzieher mit.

    :longnose: Wer mit Pinkelventil taucht, verliert kostbare Wärme. :longnose:

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