• Historie:
    1944/45 flüchteten Millionen Menschen vor der vorrückenden Roten Armee. Am 23.01.1945 erreichten sowietische Verbände die Hafenstadt Elbing und unterbrachen damit die letzte Straßen- und Eisenbahnverbindung nach Westen.
    Unter Leitung des Konteradmirals Engelhardt wurde das Unternehmen Rettung gestartet. Innerhalb kürzester Zeit mussten genügend Schiffe organisiert und zum Teil umgebaut werden. Ein weiteres Problem stellte die ausreichende Versorgung mit Öl und Kohle dar. Die Sicherung der Flüchtlingsschiffe sollen Geleitschiffe übernehmen.
    Insgesamt über 1000 Schiffe beteiligten sich an dem Unternehmen. Mehr als 2 500 000 Menschen gelang so die Flucht in den Westen. Mehr als 30 000 fanden jedoch an Bord der Schiffe den Tod.


    Eines dieser Schiffe war die "Goya". Das Frachtschiff wurde 1940 auf der Åker-Werft in Oslo gebaut. Am Morgen des 16.04.1945 erhielt die Goya vor Hela liegend einen Bombentreffer im Vorschiff. Dabei wurde die MES-Anlage* (Minen-Eigen-Schutz) zerstört.
    Am Abend wird die Fahrt Richtung Westen aufgenommen. Der Konvoi muss sich nach dem langsamsten Schiff richten und kann daher nur mit ca. 10 Knoten fahren. Kurz vor Mitternacht wird die Goya von zwei Torpedos eines sowietischen U-Bootes getroffen und sinkt innerhalb weniger Minuten. Wieviele Menschen an Bord waren lässt sich nicht mehr genau beziffern, da die Passagierlisten bei 7200 geschlossen wurden, allerdings nach verschiedenen Berichten weiter Menschen an Bord kamen.


    Das Wrack der Goya wurde am 16. April 2003 von Ulrich Restemeyer und Crew in 76 m Tiefe entdeckt.




    *) Die MES-Anlage dient nicht, wie in anderen Berichten beschrieben als U-Boot-Warnanlage, sondern verändert durch Induktionschleifen das durch das Schiff entstehende Magnetfeld so, dass es keine Magnetminen auslöst.