Hallo Mike,
interessant ist es eigentlich nur die Frage zu diskutieren wie und wie oft die Werte nach Norm (von Dir genannt) geprüft bzw. zu messen sind. Wie ein privater Betreiber bzw. eine Tauchschule das macht kann ich Dir leider nicht verraten.
Wie das bei der DLRG, Wasserwacht, Feuerwehr etc. gemacht wird kann ich Dir aber sagen. Dieses ergibt sich u.a. aus der GUV-R 2101 :
6.10 Der Unternehmer (z.B. die DLRG) hat die vom Atemluft-Verdichter gelieferte Atemluft mindestens jährlich auf Reinheit prüfen zu lassen. Filter sind nach Maßgabe der Betriebsanleitung des Herstellers auszuwechseln. Das Ergebnis der Prüfung ist schriftlich festzuhalten.
(Die vom Atemluft-Verdichter gelieferte Atemluft ist rein, wenn sie den Anforderungen der DIN EN 12021 "Atemluft für Atemschutzgeräte" entspricht.)
Die erste Frage wäre also :
Wie kann ich das eigentlich prüfen ?
a. über ein Prüfrörchen Messverfahren
b. über einen Servicebetrieb für Gasanalyse
Wie funktioniert das ?
in der DLRG verwenden wir überwiegend das "Prüfröhrchen-Messverfahren". Wir verfügen also über entsprechende Testgeräte mit welchen wir mittels der entsprechenden Prüfrörchen wie folgt überprüfen :
- Kohlenstoffdioxid
- Kohlenstoffmonoxid
- Nitrose Gase
- Öl
- Schwefeldioxid
- Schwefelwasserstoff
- Wasserdampf
Diese Prüfung wird ein mal jährlich durchgeführt und dokumentiert. Nach Reparaturen am Kompressor wird diese Messung auch durchgeführt !
Plan b. : Falls man nicht die Möglichkeit hat auf ein entsprechendes Messgerät (wie z.B. den Dräger MultiTest) zurückzugreifen kann man die Druckluft, in der Regel in einem 2l-PTG, an ein entsprechend akkreditiertes Labor einsenden. Als akkreditiertes Labor ist mir hier zur Zeit nur Dräger bekannt.
Ach so 1: Für den privat von mir verwendeten Kompressor verwende ich ebenso die Prüfröhrchen (1x im Jahr).
Ach so 2: Für die "Einweg-Filterpatronen" wird in der Regel eine Standzeit bei einem definierten Durchfluss angegeben. Zum Beispiel :
15 h bei 100 l/min bei der MaVoTec-Patrone. Meiner Erfahrung nach wird dieses Verhältnis oft nicht beachtet !
Wenn man selbst diese cleanfilter mit durch die Gegend schleppt (was ich ja auch mache, wenn ich schon "fremd füllen" muss) muss man eben auch ein bisschen auf die Durchflüsse achten. Wenn das z.B. aus einer Speicherflasche mittels "überströmen", als deutlich höheren als zulässigen Durchflüssen erfolgt, muss man sich nicht wundern wenn mam Aktivkohle- oder sonstige "Brösel" von Sikagel etc. in seinem Gerätschaften vorfindet.
Ich bilde mir zumindest ein das die Luft, welche ich überwiegen zapfe, die Forderungen nach Norm erfüllt.
Ich weiss auch das vielen der Zeigefinger nicht gefällt. Aber bei einem Tauchunfall ist davonauszugehen, das die in den PTG`s enthaltene Restluft analysiert wird (je nach Verfahren funktioniert das auch noch wenn nur noch 1 bar in der Flasche ist). Ich möchte wirklich nicht Betreiber oder für den Betrieb verantwortlich sein wenn da eine miese Analyse rauskommt. Der eine oder andere Tauchsportverein oder auch gewerbliche Füllanlagenbetreiber sollte sich hier wirklich Gedanken machen ! (Ich würde dann mindestens 1 x im Jahr eine Probe weggeben; die Wartungsnachweise und Füllbuch sollten dann auch stimmen).
Hoffe das alle immer Atemgas in der von mir zumindest eingebildeten Qualität bekommen !