DarkShark:
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Original von DarkShark
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Das Henry-Gesetz (nach dem englischen Chemiker William Henry) beschreibt das Löslichkeitsverhalten (flüchtiger) Substanzen in Flüssigkeiten.
Es besagt beispielsweise, dass die Konzentration eines Gases in einer Flüssigkeit direkt proportional zum Partialdruck des entsprechenden Gases über der Flüssigkeit ist.
Das Gesetz von Henry ist meines Wissens nach für konst. Temperatur und den Gleichgewichtszustand definiert, was ich in deiner Beschreibung vermisse. Dieser wird genaugenommen nur beim Sättigungstauchen erreicht. Davon sind Sporttaucher i.d.R. sehr weit entfernt. Nichtsdestro trotz ist es gültig, auch wenn es den Gleichgewichtszustand beschreibt.
Neander:
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Original von Neander
wenn jemand aufgrung seiner höheren Körpermasse (nicht Fettleibigkeit) mehr Luft atmet und dadurch absolut auch mehr Stickstoff im Körper bleibt, dann hat er ja auch mehr Gewebe, größere Adern, mehr Blut usw. Dadurch ist vieleicht die Menge an Stickstoff in Litern oder Gramm im Körper höher aber die Gewebe sind noch längst nicht höher gesättigt. Pro Kg Gewebe ist eben genauso viel Gas gelöst wie bei einem kleineren der wenig atmet. Wenn einer von zwei gleich schweren Tauchern mehr veratmet, so löst sich genauso viel Gas in ihm wie in dem Taucher der weniger Gas verbraucht hat. Ein kg Gewebe kann eben unter einem bestimmten Druck nur eine bestimmte Menge Gas aufnehmen, egal wieviel Gas zur Verfügung steht.
Sicher hast Du mit einigem Recht, den auch hier gilt das Gesetz von Henry (als Obergrenze für die maximale Inertgasaufnahmemenge). Andererseits glaube ich machst Du es Dir an der einen oder anderen Stelle zu einfach. Ein z.B. doppelt so schwerer Mensch hat vielleicht doppelt soviel Gewebe, aber nicht undebingt doppelt soviel Blut, doppelten O2-bedarf, doppelte Lungenkapazität, doppelte Alveolflächen und ganz sicher nicht den doppelten Gasbedarf.
@All:
Unterschiedliche AMV sind nach meiner Erfahrung mehr auf folgende Faktoren zurückzuführen:
- unterschiedliche Wassergewöhnung
- unterschiedliche Stresslevel
- unterschiedlicher Energieverbrauch durch u.a. Wasserlage, Flossenstil, etc.
- unterschiedliches Temperaturempfinden (wem kalt ist wird i.d.R. ein höheres AMV haben)
- unterschiedliche Atemstile (ein-/ausatemorientiert, etc.)
- unterschiedlicher Wasserwiderstand (Ausrüstung, Trimmung, etc.)
Diese Faktoren tragen weit mehr dazu bei den AMV zu erhöhen, als das mehr an Körpergewicht, auch wenn manch schwerer Taucher(In) das vielleicht nicht wahrhaben will.
Da das Gesetz von Henry ja den Gleichgewichtszustand beschreibt, die N2-Halbwertszeiten je nach Deko-Modell im Bereich zwischen 4 und ca. 635 Minuten (Bühlmann ZH-L16) liegen (also die schnellsten Gewebe immer noch ca. 24 Minuten bis zur Vollsättigung brauchen) kann eine Beteiligung eines höheren AMV an der Aufsättigung imho nicht ausgeschlossen werden. Wie hoch die Steigerung deswegen ist darüber mögen sich die Mediziner unter aus einigen.
Für mich sind arbeitsintensive TG (z.B. durch starke Strömung, UW-Arbeiten, etc.) immer auch in der Deko zu berücksichtigen. Der einzige Indikator (für den nicht mit Sensoren überwachten Taucher) ist aber nunmal das AMV.
Alex:
Also ich habe auch schon von einem nichtrauchenden TEC-Instructor (GUE) gehört dass erhöhte AMVs (nicht unterschiedliche!!!) die Deko beeinflussen können.
Grüsse
scubaduba.