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Original von MatV
Bei einem tragischen Tauchunfall in Norddeutschland haben Feuerwehr und THW ein ziemlich blamable Vorstellung abgegeben.
Da ich nicht anwesend war, kann ich das nicht beurteilen.
Nur soviel dazu: Für Bordsteinkommandanten sehen viele
Maßnahmen merkwürdig aus, da sie den Grund dafür nicht kennen.
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Original von MatV
Feuerwehr: keinen Plan, was UW für Verhältnisse herrschen
THW: Ungeeigntet Ausrüstung, alles vereist, ungeeignete Prozeduren, lächerliches Rückzugsszenario (zu gefährlich, Strömungen..)
Ich gehe davon aus, daß sich beim Vorgehen an die gültigen Vorschriften gehalten wurde. Zumindest für das "lächerliche Rückzugszenario" hast Du
es selbst bestätigt. Das tauchen bei Strömung unter Eis ist verboten.
Die einzige Ausnahme (in jeder Dienstvorschrift) ist die Rettung von Menschenleben. Sich auf diesen Passus zurückzuziehen wird nach mehreren Stunden jedoch schwer. Daher war der Abbruch des Einsatzes
fachlich richtig.
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Original von MatV
(von den Tauchern, aus deren Mitte der Verunglückte war, hatte keiner einen Vereiser, die Strömung wurde als nicht nennenswert bezeichnet, es war eine eisfreie Fläche, ca. 200x300, WT ca. -1°C)
Laut den Regeln des VDST war es somit ein Eistauchgang.
Im Gegensatz zu den Tauchern aus deren Mitte der Verunglückte war,
war sicher jeder der Einsatztaucher mit der (auch vom VDST) vorgeschriebenen Leine gesichert.
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Original von MatV
In Frankreich, Schweiz, Luxusburg, gibt es Rettungs-Hiorgs wie zB die Groupe Speleo Secours, die zu sinnvollen Rettungs/Bergunsgmaßnahmen befähigt sind.
Warum nicht in D?
In Deutschland gibt es Hilfsorganisationen, die bei akuter Gefahr sinnvoll und professionell helfen können.
Auch wenn ich schon länger nichts mehr von denen gehört habe, sollte es auch noch eine privat organisierte Höhlenrettung geben.
Für professionelle Bergungsmaßnahmen gibt es Berufstaucher, deren Ausrüstung mehr kostet, als ein Landkreis an jährlichen Mitteln für den kompletten Katastrophenschutz zur Verfügung hat.
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Original von MatV
Wenn es richtig sein soll, dass die Ausrüstung der THW-Taucher gestellt sein soll, (also nicht persönliches Equipment), dann frage ich mich, warum diese Ausrüstung nicht einheitlich war.
Die Mittel und Zuwendungen für Hilforganisationen sind so knapp,
daß selten eine komplette Neubeschaffung von Geräten möglich ist.
Da wird mal hier ein paar Flossen, da ein Jacket gekauft und mit viel Glück
springt im Jahr drauf mal wieder ein Anzug bei der Mittelzuweisung raus.
Wer im technischen Bereich taucht, gibt jedes Jahr zwei bis dreimal mehr aus, als viele Hilfsorganisationen zur Verfügung haben.
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Original von MatV
Oder warum einer ohne Jacket ins Wasser geht.
Die DVen erlauben das Tauchen ohne Jacket/Weste, wenn ein Neoprentrocki getragen wird.
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Original von MatV
Wenn befähigte Leute mit passender Ausrüstungs nichts tun dürfen*, weil die Berufsfeuerwehr das Kommando übernimmt, wird dein Einwurf hier unpassend, bzw. bezeichnet ein Systemschwäche.
Da ich die örtlichen Landesgesetze nicht kenne, kann ich nur für Hessen sprechen: Die Feuerwehr hat per Gesetz die Einsatzleitung und damit auch die Verantwortung. Dem kann man sich als Einsatzleiter der Feuerwehr nicht entziehen.
Wenn es mich trifft, lasse ich auch keinen Unbekannten in die Einsatzstelle, da er die Vorschriften (nach denen ich mich im Zweifelsfall vor Gericht verantworten muß) nicht kennt und ich nicht sicher sein kann, ob es wirklich eine der Situation gewachsene Person mit tauglicher und vor allem auch normgerechter Ausrüstung ist (denn auch das würde mir der Staatsanwalt im Zweifelsfall vorhalten) oder nur eine Luftpumpe.
Letzendlich muß man festhalten, daß bei der Taucherei ein deutlicher Unterschied zwischen dem Sport- & Tec-Tauchen und einer Leichensuche & -bergung liegt.
In der Hoffnung zur sachlichen Klärung beigetragen zu haben
Jens