hallo Matthias,
ich kann zwar Deine Emotionen verstehen und die daraus resultierende Kritik, aber
1: sind wir hier nicht bei "Wünsch Dir Was" mit Blacky Fuchsberger und
2: erst recht nicht bei "Baywatch"
Wieso?
Na gut, fangen wir bei "Baywatch"an: Die gehen in jeder Situation volles Risiko und retten jeden, der sich nicht wehrt.
Aber was heißt Risiko eigentlich?
-->Es heißt, dass etwas riskiert wird!
Was wird riskiert?
-->Das Leben dessen, der die Rettung versucht!
Lohnt sich das?
-->Nicht, wenn die vermisste Person schon lange unter Wasser ist.
Was heißt lange?
-->Das ist relativ. Unter Eis besteht schon die Möglichkeit, dass eine versunkene Person nach 30 Minuten noch reanimiert werden kann.
Wer kann innerhalb von 30 Minuten dafür sorgen, dass der Vermisste an die Oberfläche kommt?
-->Realistisch betrachtet doch nur der oder die Buddys
Letztes Jahr hatten wir von der Wasserwacht einen Einsatz, bei dem eine in einem Maar untergegangene Person durch glückliche Umstände nach gut 20 Minuten geborgen werden konnte.
Auch die Rettungskette hatte optimal funktioniert, ein Arzt war schon vor Ort und kurze Zeit später der Rettungshubschrauber.
Trotz intensiver Bemühungen die sich über 45 Minuten hinzogen konnte die Person nicht mehr reanimiert werden.
Was will ich damit sagen?
-->Wenn ich als Einsatzleiter davon ausgehen muss, dass es sich um eine Bergung und keine Rettung handelt, werde ich den Teufel tun und etwas (s.o.) riskieren.
Inwieweit beteiligte oder zufällig anwesende Personen das beurteilen oder verstehen können wage ich zu bezweifeln
Trotzdem werde ich immer dann, wenn die Möglichkeit besteht Leben zu retten dies auch versuchen und die Erfahrung zeigt, dass gerade Kinder, die ins Eis einbrechen eine gute Chance haben.
Aufgrund ihrer grossen Körperoberfläche im Verhältnis zum Gewicht kühlen sie rel. schnell aus und der Sauerstoffbedarf geht stark zurück.
Bei einem Taucher in Neopren oder Trocki ist das leider nicht so!
Zu " Wünsch Dir Was" werde ich nachher noch Stellung nehmen, muss jetzt leider noch mal weg
Thomas Feiden
(Landestauchausbilder der Wasserwacht Rheinland Pfalz)