Jedenfalls für uns Taucher…
Ja, so ist es leider. Im Sommer findet im Bergwerk in Miltitz kein Tauchbetrieb statt. Erst ab Ende September / Anfang Oktober werden dem Höhlensüchtigen wieder die Pforten zum Abtauchen geöffnet. Naja, das hält die Liebe jung und gibt Anlass für ein kleines Resümee...
Für mich war dies die erste „Saison“ im Bergwerk Miltitz und trotz dreimaligem Besuch mit jeweils zwei Tauchtagen, habe ich mit Sicherheit noch nicht genug von der besonderen Atmosphäre, die dort unter Tage herrscht. 500 Kilometer muss ich jedes Mal zurücklegen, um mit leuchtenden Augen auf das klare Wasser des Bergwerksees gucken zu können und aufgeregt mein Zeug für den Tauchgang klar zu machen. 1000 Kilometer hin und zurück, die es bislang immer wert waren. Jedes Wochenende war anders. Es gab immer etwas Neues zu sehen und zu erleben, andere Taucher kennenzulernen und auch meine Erfahrungskiste hat sich fleißig gefüllt. 1000 Kilometer, sicher ein Wort, aber dabei sollte man nicht außer Acht lassen, dass z.B. die französischen Höhlen von Hamburg aus einen Trip von 1.600 Kilometern erfordern. Eine Tour, versteht sich…
Insofern bietet das Bergwerk in Miltitz für den Höhlenverrückten eine tolles „Nahziel“, um seinem Hobby nach zu kommen und in Übung zu bleiben. Aufgrund seiner Größe und Struktur ist es gut für diverse unterschiedliche Tauchgänge, so man sich das Ganze denn langsam und in Ruhe, eins nach dem anderen, ertaucht. Es ist absichtlich nicht komplett verleint. Für einige Gänge muss der Neugierige sein Reel dabei haben, um sie per eigener Leine zu erkunden, die aber danach bitte auch wieder eingesammelt wird.
Auffällig ist die bunt gemischte und internationale Klientel, bestehend aus Deutschen, Tschechen, Polen oder sogar Österreichern, unter der sich vom Schnuppertaucher bis zum Höhlenexplorateur alles findet. Ihnen allen ist eines gemeinsam – sie tauchen immer mit fröhlichen Gesichtern wieder auf, ob nun als Höhlenbeginner, der auf der 6m-Sohle einen ersten Einblick gewonnen hat oder als stagebepackter Caver, der mit Trimix in den Pullen der „Piz Palü“-Sohle in der Tiefe einen Besuch abgestattet hat.
Ein paar persönliche Erkenntnisse am Rande:
- Ein Grundbestand an Gummibärchentüten ist ratsam. Damit können zu viel sabbelnde Sachsen ruhig gestellt werden!
- Vorsicht vor Jungs, die ihre Heliumballons spazieren führen – auf jeden Fall vorbei lassen – damit kann man entgegen landläufiger Meinung nämlich sehr wohl fliegen!
- Gemütlichkeit wird nach den Tauchgängen groß geschrieben, so dass man den Tag zeitlich nicht zu knapp planen sollte. Sonst verpasst man den netten Schnack danach.
- Meine Tauchgangsschuld habe ich abgetragen, aber eine unglücklich aufgetretene Rüsselpest hat dafür gesorgt, dass es einen neuen Grund für den nächsten Besuch gibt. Puh... =)
hoffi: Yes, we can…