Ich lese immer wieder Risikomanagement, sich vorher Überlegen wie eine Situation gehandhabt wird wenn sie auftritt usw.
Das ist mit Sicherheit nicht der falsche Weg, besonders wenn man nach einem Fischegucken Tauchgang dann auch mal wieder so eine Situation übt um Routine zu bekommen.
Viele vergessen aber bei dem ganzen durchdenken von Situationen (bis ins kleinste Detail) und Gerödeloptimieren das da eben ein ganz anderer Faktor eine Rolle spielt:
Einfaches Beispiel, wenn ich mal jemanden richtig kräftig tunke beim Baden und er sich verschluckt dann flippt er aus. Ob jetzt alter Tauchhase oder nicht. Einfach weil die Panikschwelle nicht hoch genug ist.
Oder in den Streitkräften werden die Leute gedrillt bis zum abwinken. Stehen sie an der Front flippen manche aus und sind nicht mehr Herr der Lage.
Genauso kann man sich noch so gut über das Saufen Unterhalten. Säuft man dann zum ersten mal, kann es passieren das man trotz der theoretischen Vorbereitung keine Beherrschung mehr hat und nackt auf dem Tisch tanzt.
Das warn jetzt vielleicht etwas abstruse Beispiele, aber was ich damit sagen will und schon in meinem Beitrag vorher angedeutet habe ist, dass man die Paniksituation selbst erfahren muss. Und das regelmässig durch geeignetes Training bei dem man über seine Grenzen hinaus muss.
Viele unterschätzen einfach immer wieder was Sinnesreize bzw. Sinnesverlust wie Drehschwindel oder Erstickungsgefühl durch Verschlucken auslösen kann. Aber auch ein völlig irratioanaler Angstanfall ist derart mächtig, das man sowas einfach mal erlebt haben muss. Das kann man nicht theoretisch durchgehn. Soetwas geht nicht in einer Übung.
Ich lese manchmal Sachen von Erfahrenen Tauchern, da fliegt mir das Blech weg. "Ja beim Drehschwindel orientiere ich mich am Buddy oder an meinen Luftblasen". Über sowas kann ich nur lachen, wenn man kaum mehr in der Lage ist seine eigenen Hände zu finden.
Hartes und extremes Training, sehr viel Erfahrung (damit meine ich das Erleben solcher Situationen als Taucher oder Nichttaucher) kann durch kein theoretisches Vorgeplänkel am Stammtisch ersetzt werden.