Hi Michl,
ist schon OK, war etwas OT. Allerdings noch einigermaßen gesittet. Sei's drum.
Jetzt auch mal von mir eine Antwort zum Ausgangsposting. Ich habe allerdings nur weitergehende Erfahrung mit zwei Tauchbasenin Ägypten, die ich über Jahre mehrfach besucht habe.
1. Jeder Taucher muss ein anerkanntes Tauchbrevet haben (PADI, CMAS, NAUI, SSI, BSAC oder NASE)
Ja, das ist wohl meistens so. Sollte allerdings jemand mit etwas völlig unbekanntem aufschlagen, wird man ihm das Tauchen kaum verwehren. Es muß halt "irgendein" Lappen dasein
2. Maximale Tauchtiefe ist 30 Meter
Ich habe im Sportbereich 40m erlebt und war auch schon mit den Guides und Gästen tiefer (bis ca.45m), wenn es sich gelohnt hat. Dazu sollten sich die Guides allerdings vorher ein Bild von Dir machen (und Du von den Guides). Am ersten Tag auf die Basis kommen und tiefe Tauchgänge verlangen wird in der Regel schiefgehen.
Im Tekbereich ist natürlich alles offen. Tiefengrenzen gibt es da nicht mehr. Die Basis muß es natürlich anbieten.
3. Kein Solotauchen
Auch in dem Bereich habe ich (auf beiden Basen) andere Erfahrung gemacht. Es war nicht die Regel, aber möglich.
4. Keine Dekotauchgänge ("passing the limited schedules of nitrogen")
Auch hier muß man wieder unterscheiden, was in der Tauchgangsvorbesprechung (neudeutsch Briefing) gesagt wird und wie es in der Praxis gehandhabt wird. Sicher sollte der erste Stop nicht auf 12m sein, aber für ein paar Minuten auf 6m und dann noch etwas mehr auf 3m wird man nicht geköpft. Ist auch 'ne Sache, wie man damit umgeht. Zwischen den Tauchgängen vor Anfängern rumprahlen, was man gemancht hat (-> wie toll man ist), ist hierbei sicher kontraproduktiv.
5. Der Guide ist der Verantwortliche für den Tauchgang und seinen Anweisungen ist Folge zu leisten
Nur, wenn man geguidet wird. Beim unabhängigen Tauchen mit Partner ist man für sich und den Partner verantwortlich. Bzgl. des Tauchgangs ist dem Guide natürlich Folge zu leisten. Er kennt das Gebiet (meistens und hoffentlich) besser als die Gäste.
6. Jeder Taucher muss seine Ausrüstung vor dem Tauchen kontrollieren und ist allein dafür verantwortlich
Plus Partnercheck. Darauf wird auch regelmäßig hingewiesen.
7. Tiefenmesser, Finimeter, alternative Luftversorgung und Jacket sind verpflichtend vorgeschrieben
Das ist so. Es sei den Du bist Apnoe unterwegs
8. Mit 30-50 Bar ist zur Oberfläche aufzusteigen und der Tauchgang zu beenden
Meistens. Wurde aber auch nie kontrolliert. Hinter der Hand ist dann auch zu erfahren, daß es kein Problem ist, mit weniger zurückzukommen. (Diskussion war hier im Beitrag schon zu lesen)
9. Kein Harpunieren, füttern von Fischen, Berühren von Fischen oder Einsammeln von Riffteilen
Richtig, auch wenn die Guides (die weiblichen, nicht alle aber über die Hälfte) nicht das beste Beispiel gaben und reichlich Shilaaugen eingesammelt haben. Hätte ich nicht mal ein Problem mit, aber Wasser predigen und Wein saufen ist keine gute Einstellung.
10. Jeder Taucher der länger als 1 Jahr nicht getaucht hat oder weniger als 20 Tauchgänge hat muss mit einem Tauchlehrer ("Instructor") tauchen
Nein, ein erfahrener Tauchpartner reicht. Bei Anfängern wurde das aber angeboten (ohne Zwang - ein "Nein" und das Thema war vom Tisch).
11. Jegliches Tauchen oder Schnorcheln darf nur bei durch die EUSF authorisierte Basen erfolgen
Das weiß ich nicht. Liegt wahrscheinlich daran, daß ich nicht mal weiß, was EUSF ist
12. Jede Tauchbasis muss dies deutlich kennzeichnen sowie die Verbände, denen sie angehört
Siehe 11.
13. Jede Tauchbasis muss das medizinische Attest ("medical statement") sowie das Tauchbrevet vor dem Tauchen kontrollieren
Auf einer Basis ja, auf der anderen nicht. Wiederholungstäter werden diesbezüglich deutlich lascher abgefertigt, zumal sie ja auch die schönen Süssigkeiten mitgebracht haben.
14. Im Falle eines Tauchunfalls muss die EUSF binnen 48 Stunden darüber per Fax informiert werden
Keine Ahnung.
Soviel von mir.
Zur Aussagekraft: Alles persönliche Erfahrung, kein Hörensagen.
Schönen Gruß
Markus